Mueller will von Deutscher Bank Unterlagen
Ein Anwalt von Donald Trump erklärte, beim Geldhaus sei keine entsprechende Aufforderung eingegangen, erklärte Jay Sekulow am Dienstag. Entsprechende Berichte seien falsch. "Wir haben eine Bestätigung dafür von der Bank und aus anderen Quellen." Präsidialamtssprecherin Sarah Sanders sagte in Washington, der Bericht sei ein weiteres Beispiel wie die Medien zu schnell zu weit gingen.
Von Seiten der Bank hiess es am späten Dienstagabend jedoch, das Institut nehme seine juristischen Verpflichtungen ernst und werde in diesem Fall weiter mit den zuständigen Ermittlungsbehörden zusammenarbeiten. Ein Sprecher Muellers lehnte einen Kommentar ab. Insiderkreise bestätigten der Nachrichtenagentur AFP, dass es die sogenannte Subpoena Muellers an die Deutsche Bank gegeben habe.
Über das offizielle Auskunftsersuchen hatten ein Insider sowie das "Handelsblatt" berichtet. Ex-FBI-Chef Mueller untersucht die mögliche Einflussnahme Russlands auf den Präsidentschaftswahlkampf 2016. Trump, der vor seinem Wechsel in die Politik als Immobilienunternehmer aktiv war, hat seit Jahren Kredite bei der Deutschen Bank laufen.
Vor Wochen angefordert
Bei einer Subpoena handelt es sich um eine rechtlich zwingende Aufforderung, als Zeuge zu erscheinen oder Material zu übergeben. Den Medienberichten zufolge soll Mueller die Unterlagen zu Trump und dessen Familie bereits vor Wochen obligatorisch angefordert haben.
Laut "Handelsblatt" soll die Deutsche Bank die zentralen Dokumente zu bestimmten Geld- und Kreditgeschäften mit der Trump-Familie auch bereits dem Sonderermittler ausgehändigt haben. Die Deutsche Bank wollte sich nicht näher dazu äussern.
Mueller untersucht die mutmasslichen russischen Einmischungen in den US-Wahlkampf und die mögliche Verwicklung des Trump-Teams in diese Interventionen. Er interessiert sich deshalb etwa auch für die Finanzverbindungen der Trump-Familie zu russischen Geschäftsleuten.
Zumal die Deutsche Bank in Geldwäschepraktiken russischer Staatsbürger verwickelt war, äusserten Abgeordnete der oppositionellen US-Demokraten bereits vor Monaten den Verdacht, dass das Finanzinstitut in irgendeiner Form in Verbindungen Trumps nach Russland involviert gewesen sein könnte.
Deutsche Bank half Trump aus der Patsche
Die Geschäftsbeziehungen der Deutschen Bank zu Trump reichen rund zwei Jahrzehnte zurück. Nach den Pleiten, die Trump in den neunziger Jahren mit seinen Casinos und Hotels in Atlantic City erlitten hatte, machten die meisten grossen Banken einen Bogen um ihm.
Die Deutsche Bank gehörte damals zu den wenigen Instituten, die bereit waren, ihm aus der Patsche zu helfen. Zeitweise stand Trump laut US-Medienberichten bei der Deutschen Bank mit 340 Millionen Dollar in der Kreide. Inzwischen soll es weniger sein.
Der US-Präsident hatte im Juli gewarnt, sollte der Sonderermittler die Finanzverhältnisse seiner Familie unter die Lupe nehmen, würde er damit die Grenzen seiner Zuständigkeiten überschreiten. (sda/afp/reu)
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