Höhenflug der Industrie setzt sich 2018 fort
Der Einkaufsmanagerindex kletterte im Dezember nochmals um 0,1 Punkte auf 65,2 Zähler, wie die Credit Suisse am Mittwoch mitteilte. Die Grossbank erhebt den Indikator gemeinsam mit dem Einkäuferverband Procure.ch.
Ab 50 Punkten zeigt der Index Wachstum an. Über das ganze Jahr 2017 lag der PMI mit durchschnittlich 60 Punkten weit über dieser Schwelle. Ein höherer Jahresdurchschnitt wurde laut Mitteilung nur in den Jahren 2010, 2006 und 2000 verzeichnet - allesamt Boomjahre.
Der Dezember-Wert liegt nun sogar noch deutlicher über diesem hohen Schnitt. Das bedeutet: Gute Aussichten für das neue Jahr. Auch die meisten Subkomponenten des PMI deuteten auf anhaltenden Rückenwind hin, schreibt die CS.
Die Auftragsbücher sind so gut gefüllt wie seit 2010 nicht mehr. Die Anzeichen von Knappheit mehren sich, die Lieferfristen verlängern sich, die Einkaufspreise steigen.
Schleppender Personalaufbau
Zudem stellen die Industrie-Unternehmen mehr Mitarbeitende ein. Im Dezember sei der Personalbestand so stark aufgestockt worden wie zuletzt im Februar 2011, heisst es in der Mitteilung. Dennoch dürfte der Personalaufbau auch 2018 nur schleppend vonstattengehen. Für die Firmen habe Priorität, erst einmal die Margen und Gewinne aus der Zeit vor dem Frankenschock zurückzugewinnen.
Noch langsamer kommt der Aufschwung bei den Arbeitnehmenden im Dienstleistungssektor an. Dort wurden im Dezember keine neuen Stellen geschaffen. Seit Monaten wird laut der Erhebung unter dem Strich weder Personal auf- noch abgebaut. Die CS schätzt, dass sich diese Entwicklung 2018 fortsetzen wird.
Mit einem PMI von 55,7 Zählern im Dezember stehen die Zeichen aber auch im Dienstleistungsbereich insgesamt auf Wachstum. Zwar sank der Index gegenüber dem Vormonat um 5,8 Punkte ab. Das sehen die Grossbank-Ökonomen jedoch nicht als Bruch im Aufwärtstrend: Denn der Dienstleistungs-PMI schwankt jeweils recht stark.
Produktiver dank Frankenschock
Der schwächere Franken und die robuste Konjunktur im Ausland treiben die Schweizer Wirtschaft an. Laut Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) von Mitte Dezember dürfte die Wirtschaftsleistung der Schweiz 2018 um 2,3 Prozent wachsen - mehr als doppelt so schnell wie 2017 mit einem prognostizierten Plus von 1 Prozent. Aus gesamtwirtschaftlicher Sicht sieht das Seco den Frankenschock überwunden.
Im Januar 2015 hatte die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Euro-Mindestkurs von 1,20 Franken aufgehoben. Der Franken wertete sich in der Folge sprunghaft auf - und verteuerte Schweizer Produkte und Dienstleistungen im Vergleich zum Ausland. Die Anstrengungen, die Folgen davon abzumildern, kommen den Firmen nun wiederum zugute: Die hiesige Industrie habe ihre Produktivität unter dem Druck der Überbewertung des Franken erhöht, hält die Credit Suisse fest. (sda)
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