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Franken als Sicherer Hafen gesucht

Der Franken hat am Freitag zum Euro stark zugelegt und einmal mehr seine Funktion als sicherer Hafen (Safe-Haven) unter Beweis gestellt.
Der Franken zeigt wieder Muskeln und steigt wegen der Türkei-Krise auf ein Mehrmonatshoch. (Archivbild)
Der Franken zeigt wieder Muskeln und steigt wegen der Türkei-Krise auf ein Mehrmonatshoch. (Archivbild) (Bild: KEYSTONE/GAETAN BALLY)

Grund ist vor allem der rasante Kursverfall der türkischen Lira und die Sorgen, dass einige europäische Banken deswegen in Schwierigkeiten geraten könnten.

Der Franken notierte um 11 Uhr zum Euro bei 1,1387 und damit deutlich fester als am Morgen. Letztmals unter 1,14 stand der Kurs Ende Mai, allerdings nur sehr kurz. Zu klar tieferen Kursen als aktuell (unter 1,13) wurde das Währungspaar genau vor einem Jahr, im August 2017, gehandelt.

Auch zum US-Dollar avancierte die hiesige Währung am Freitag, allerdings hielt sich die Aufwertung hier in Grenzen. Zur Berichtszeit wurden für einen Dollar 0,9943 Franken gezahlt, am frühen Morgen waren es noch etwa 0,9972 gewesen.

Marktbeobachter sprachen von einer nervösen Stimmung am Markt. Sie erklärten die Gewinne des Frankens bzw. die Kursverluste beim Euro mit einem rasanten Verfall der türkischen Lira. Am Freitagmorgen kam es im asiatischen Handel zu einer für die türkische Währung extremen Talfahrt. Die Lira erreichte so neue Rekordtiefststände zu den wichtigsten Währungen.

"Sorgen vor möglichen negativen Auswirkungen der Währungskrise in der Türkei auf Europa, vor allem auf deren Banken, liessen den Euro im asiatischen Handeln deutlich nachgeben", kommentierte der Devisenexperte einer grösseren Bank. Zuvor hatte die "Financial Times" gemeldet, dass der Kursverfall der türkischen Lira der Bankenaufsicht der EZB zunehmend Sorge bereite. Vor allem die Grossbanken BBVA, BNP Paribas und Unicredit stünden unter besonderer Beobachtung, berichtete das Blatt unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Situation sei aber noch nicht kritisch.

Weniger Gefahren sieht hingegen der Experte einer deutschen Privatbank. Die Geldhäuser des EU-Währungsraums hätten zu geringe Summen in der Türkei investiert, um eine "signifikante Krise" verursachen zu können, lautet die Einschätzung des Experten.

Note:

(Wiederholung aus technischen Gründen, fehlendes Wort im zweiten Abschnitt ergänzt) (sda/awp/awp/international)

 
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