Ermordeter Journalist in Slowakei beigesetzt
Am Vortag war seine Verlobte Martina Kusnirova in ihrem Hochzeitskleid bestattet worden. Das Paar wollte im Mai heiraten; sie waren am vergangenen Sonntag in Velka Maca, 65 Kilometer östlich von Bratislava, erschossen aufgefunden worden.
Die Trauerfeier in Stiavnik begann mit der Verlesung eines von Kuciak verfassten Gedichts für seine Verlobte, das er bei der Hochzeit vorlesen wollte.
Kuciak schrieb für das zur deutsch-schweizerischen Mediengruppe Ringier Axel Springer Media gehörende Nachrichtenportal "aktuality.sk" und hatte mehrfach Artikel über korrupte Machenschaften in der Slowakei veröffentlicht. Als er erschossen wurde, wollte er gerade einen Artikel über mutmassliche Verbindungen der slowakischen Regierungspartei zur italienischen Mafia veröffentlichen.
Sieben Verdächtige wieder frei
Wenige Stunden vor seiner Beerdigung wurden sieben italienische Geschäftsleute wieder freigelassen, die im Zuge der Mordermittlungen festgenommen worden waren. Kuciak hatte ihre Namen in seinem Artikel genannt. Die Polizei teilte mit, die sieben Männer seien nach einer Überprüfung gemäss den gesetzlichen Vorgaben binnen 48 Stunden wieder auf freien Fuss gesetzt worden.
Slowakischen Medienberichten zufolge handelte es sich bei den Festgenommenen um den italienischen Geschäftsmann Antonino Vadala und mehrere Mitglieder von dessen Familie. Kuciak hatte sie im Verdacht, Beziehungen zur italienischen Mafia-Organisation 'Ndrangheta zu unterhalten.
Die Ermordung des Journalisten und seiner Verlobten hatte europaweit Empörung und Sorgen über die Wahrung der Pressefreiheit in EU-Staaten ausgelöst. Am Freitag gingen mehrere tausend zumeist junge Slowaken auf die Strassen, um Kuciaks zu gedenken und gegen Korruption zu demonstrieren.
Regierungschef Robert Fico warf der Opposition vor, den Mord an dem Journalisten zu instrumentalisieren, um Proteste zu schüren und in Bratislava an die Macht zu gelangen. (sda/afp)
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben
Kleines Vademecum für Kommentarschreiber
Wie ein Kommentar veröffentlicht wird – und warum nicht.
Wir halten dafür: Wer sich an den gedeckten Tisch setzt, hat sich zu benehmen. Selbstverständlich darf an der gebotenen Kost gemäkelt und rumgestochert werden. Aber keinesfalls gerülpst oder gefurzt.
Der Gastgeber bestimmt, was für ihn die Anstandsregeln sind, und ab wo sie überschritten werden. Das hat überhaupt nichts mit Zensur zu tun; jedem Kommentarschreiber ist es freigestellt, seine Meinung auf seinem eigenen Blog zu veröffentlichen.
Jeder Artikel, der auf vaterland.li erscheint, ist namentlich gezeichnet. Deshalb werden wir zukünftig die Verwendung von Pseudonymen – ausser, es liegen triftige Gründe vor – nicht mehr dulden.
Kommentare, die sich nicht an diese Regeln halten, werden gelöscht. Darüber wird keine Korrespondenz geführt. Wiederholungstäter werden auf die Blacklist gesetzt; weitere Kommentare von ihnen wandern direkt in den Papierkorb.
Es ist vor allem im Internet so, dass zu grosse Freiheit und der Schutz durch Anonymität leider nicht allen guttut. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, um diejenigen zu schützen, die an einem Austausch von Argumenten oder Meinungen ernsthaft interessiert sind.
Bei der Veröffentlichung hilft ungemein, wenn sich der Kommentar auf den Inhalt des Artikels bezieht, im besten Fall sogar Argumente anführt. Unqualifizierte und allgemeine Pöbeleien werden nicht geduldet. Infights zwischen Kommentarschreibern nur sehr begrenzt.
Damit verhindern wir, dass sich seriöse Kommentatoren abwenden, weil sie nicht im Umfeld einer lautstarken Stammtischrauferei auftauchen möchten.
Wir teilen manchmal hart aus, wir stecken auch problemlos ein. Aber unser Austeilen ist immer argumentativ abgestützt. Das ist auch bei Repliken zu beachten.
Wenn Sie dieses Vademecum nicht beachten, ist das die letzte Warnung. Sollte auch Ihr nächster Kommentar nicht diesen Regeln entsprechen, kommen Sie auf die Blacklist.
Redaktion Vaterland.li
Diese Regeln haben wir mit freundlicher Genehmigung von www.zackbum.ch übernommen.