ABB-Chef rechnet mit mehr Jobs dank Robotern
Die Entwicklung hin zur digitalen Welt bringe es mit sich, dass die Produkte immer stärker auf die einzelnen Kunden zugeschnitten seien, sagte der Verwaltungsratspräsident des Technologiekonzerns in einem Interview mit der "NZZ am Sonntag". Davon profitierten zum Beispiel Europa, inklusive der Schweiz, in der dieses Jahr wieder zahlreiche Stellen in der industriellen Fertigung gestrichen worden sind.
In einer Fabrik in Mannheim habe ABB die Produktivität um 30 Prozent gesteigert, was es dem Unternehmen erlaube, nun kleine Serien von wenigen hundert Stück vor Ort zu produzieren, sagte Voser. Das sei dank Robotern möglich. Diese würden wiederum durch qualifizierte Arbeitskräfte programmiert.
Voser zeigte sich darum überzeugt, dass Roboter nicht nur die Produktivität erhöhen, sondern sich unter dem Strich auch positiv auf die Beschäftigung auswirkten. Die Länder, die besonders viele Roboter einsetzten, hätten durchwegs sehr tiefe Arbeitslosenquoten.
Die Modernisierung funktioniere aber nur, wenn das Bildungssystem angepasst werde, sagte Voser, der auch in den Aufsichtsgremien der Unternehmen IBM und Roche sitzt. Der 59-Jährige, der seine Karriere mit einer KV-Lehre begann, fordert die Schweiz und insbesondere die Unternehmen dazu auf, mehr zu tun. Die technologische Entwicklung sei heute so schnell, dass man die Menschen mit 35 oder 40 Jahren noch einmal neu schulen müsse. Und später vielleicht noch einmal, wenn sie 50 seien.
Zur geplanten Verlagerung von 140 Industriearbeitsplätze der ABB von Genf nach Polen sagte Voser, das Unternehmen habe in der Fabrikation in gewissen Bereichen zu hohe Kosten und sei nicht konkurrenzfähig. In der Fabrikation wird es darum weitere Verlagerungen geben.
In Genf wolle ABB zwar die Fabrikation auslagern, die zukunfts- und wettbewerbsfähigen, forschungsorientierten Arbeitsplätze aber behalten. Der Standort bleibe bestehen, weil ABB die Fachleute oder die Innovationskraft bewahren wolle. (sda)
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben
Kleines Vademecum für Kommentarschreiber
Wie ein Kommentar veröffentlicht wird – und warum nicht.
Wir halten dafür: Wer sich an den gedeckten Tisch setzt, hat sich zu benehmen. Selbstverständlich darf an der gebotenen Kost gemäkelt und rumgestochert werden. Aber keinesfalls gerülpst oder gefurzt.
Der Gastgeber bestimmt, was für ihn die Anstandsregeln sind, und ab wo sie überschritten werden. Das hat überhaupt nichts mit Zensur zu tun; jedem Kommentarschreiber ist es freigestellt, seine Meinung auf seinem eigenen Blog zu veröffentlichen.
Jeder Artikel, der auf vaterland.li erscheint, ist namentlich gezeichnet. Deshalb werden wir zukünftig die Verwendung von Pseudonymen – ausser, es liegen triftige Gründe vor – nicht mehr dulden.
Kommentare, die sich nicht an diese Regeln halten, werden gelöscht. Darüber wird keine Korrespondenz geführt. Wiederholungstäter werden auf die Blacklist gesetzt; weitere Kommentare von ihnen wandern direkt in den Papierkorb.
Es ist vor allem im Internet so, dass zu grosse Freiheit und der Schutz durch Anonymität leider nicht allen guttut. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, um diejenigen zu schützen, die an einem Austausch von Argumenten oder Meinungen ernsthaft interessiert sind.
Bei der Veröffentlichung hilft ungemein, wenn sich der Kommentar auf den Inhalt des Artikels bezieht, im besten Fall sogar Argumente anführt. Unqualifizierte und allgemeine Pöbeleien werden nicht geduldet. Infights zwischen Kommentarschreibern nur sehr begrenzt.
Damit verhindern wir, dass sich seriöse Kommentatoren abwenden, weil sie nicht im Umfeld einer lautstarken Stammtischrauferei auftauchen möchten.
Wir teilen manchmal hart aus, wir stecken auch problemlos ein. Aber unser Austeilen ist immer argumentativ abgestützt. Das ist auch bei Repliken zu beachten.
Wenn Sie dieses Vademecum nicht beachten, ist das die letzte Warnung. Sollte auch Ihr nächster Kommentar nicht diesen Regeln entsprechen, kommen Sie auf die Blacklist.
Redaktion Vaterland.li
Diese Regeln haben wir mit freundlicher Genehmigung von www.zackbum.ch übernommen.