Del Potro und Djokovic im Final
Wieder einmal machte Rafael Nadal die entzündete Patellasehne im rechten Knie einen Strich durch die Rechnung - wie so oft in seiner Karriere. "Es ist das Gleiche wie immer", sagte Nadal, der aus seiner Frustration keinen Hehl machte. "Es ist sehr hart, Goodbye zu sagen, bevor der Match zu Ende ist."
Laut dem Spanier traten die Schmerzen beim Stand von 2:2 im ersten Satz plötzlich auf, nachdem er am Vortag und auch vor der Partie keine Beschwerden verspürt hatte. Bereits in der 3. Runde gegen den Russen Karen Chatschanow hatte er leichte Probleme mit dem Knie bekundet, auf dem Weg in den Halbfinal stand er fast 16 Stunden auf dem Platz, allein der Fünfsatz-Krimi im Viertelfinal gegen Dominic Thiem dauerte knapp fünf Stunden.
Gegen Del Potro liess sich Nadal beim Stand von 3:4 erstmals vom Physiotherapeuten behandeln und das Knie mit einem Tape einbinden, spätestens nach gut einer Stunde Spielzeit und dem verlorenen Tiebreak wurden die Probleme dann für jeden der gut 20'000 Zuschauer im Arthur-Ashe-Stadion offensichtlich. Zwar kämpfte er sich noch durch den zweiten Durchgang, konnte sich aber je länger je weniger gut bewegen. "Am Ende war es kein Tennismatch mehr", sagte Nadal. "Ich hasse es aufzugeben, aber es ging nicht mehr."
Für den 17-fachen Grand-Slam-Sieger war es erst die vierte Niederlage in diesem Jahr, die zweite wegen Aufgabe. Bereits am Australian Open hatte ihn sein Körper gestoppt. Damals zwang ihn im Viertelfinal eine Verletzung des Hüftbeugers zur vorzeitigen Kapitulation gegen Marin Cilic. "Es ist hart, wenn einem die Chance genommen wird, um den Titel zu spielen", sagte die Weltnummer 1. "Aber ich will mich nicht beklagen. Das gehört dazu."
Nach einigen Wochen Pausen kehrte Nadal im Frühjahr wieder auf die Tour zurück. Wie lange er diesmal fehlen wird, wisse er nicht. "Es kann eine Woche, aber auch sechs Monate dauern", so Nadal. Ein halbes Jahr werde er aber nicht ausfallen. "Das Gute ist, wir kennen das Problem und haben Erfahrung damit."
Del Potros zweiter, Djokovics achter Final
Im Rummel um Nadal ging die Leistung von Del Potro etwas unter. Für den Argentinier war es eine undankbare Aufgabe, die er aber souverän löste. Nachdem er im ersten Satz bei eigenem Aufschlag beim Stand von 5:4 die ersten zwei Satzbälle vergeben hatte, sicherte er sich die Satzführung dank eines starken Tiebreaks doch noch. "Die besten Erinnerungen in meiner Karriere habe ich an diesen Platz", sagte der 29-Jährige.
In seinem zweiten Grand-Slam-Final, dem ersten seit seinem Sieg 2009 in Flushing Meadows gegen Roger Federer, trifft die Weltnummer 3 am Sonntag auf Novak Djokovic. Der Serbe bot gegen Kei Nishikori (ATP 19) eine überzeugende Leistung und schlug den Japaner klar 6:3, 6:4, 6:2. "Es hat sich von Beginn an gut angefühlt", sagte Djokovic, der sich 17 Breakchancen erarbeitete. "Ich habe sehr, sehr gut gespielt."
Der Serbe bestreitet am Sonntag bereits seinen 23. Grand-Slam-Final, den achten in Flushing Meadows. 2011 und 2015 (im Final gegen Roger Federer) gewann der 13-fache Grand-Slam-Sieger das Turnier. Gegen Del Potro entschied Djokovic 14 von 18 Begegnungen für sich. (sda)
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