Michael Woods' emotionaler Sieg im Nebel
Auf den letzten Metern des 7,3 km langen und bis zu 24 Prozent steilen Schlussanstiegs hinauf zum Balcon de Bizkaia presste Michael Woods alles aus sich heraus. Seiner Attacke 500 Meter vor dem Ziel hatte keiner der Fluchtgefährten etwas entgegenzusetzen. So erreichte er das Ziel bei dichtem Nebel fünf Sekunden vor dem Belgier Dylan Teuns und zehn Sekunden vor dem Spanier David De la Cruz.
Ziemlich erschöpft liess Woods im anschliessenden Siegerinterview seinen Gefühlen freien Lauf. "Es war ein brutaler Anstieg. Wegen des Nebels war die Sicht sehr schlecht. Doch die vielen baskischen Fans am Strassenrand haben mich zum Sieg getragen.“, freute sich der 31-jährige Kanadier.
Seinen zweiten Profisieg widmete Woods seiner Familie. "Meine Frau und ich haben unseren Sohn vor zwei Monaten verloren. Sie war in der 37. Woche schwanger", sagte Woods, sehr bewegt. "Es war ein hartes Jahr für uns, meine Frau hat letzten Monat auch ihren Vater verloren. Ich wollte für sie gewinnen."
Für Woods war es der erste Etappensieg in einer dreiwöchigen Rundfahrt und für seine amerikanische Mannschaft Education First der zweite Erfolg im Rahmen der diesjährigen Vuelta, nachdem Simon Clarke die 5. Etappe gewonnen hatte.
Valverde sitzt Yates im Nacken
Gut drei Minuten hinter dem Kampf um den Tagessieg lieferten sich die Favoriten um den Gesamtsieg ein Ausscheidungsrennen. Dabei schaffte es der Spanier Alejandro Valverde, sich kurz vor dem Ziel von Leader Simon Yates abzusetzen. Er nahm dem Briten acht Sekunden ab. Damit machte Valverde ziemlich genau die Zeit gut, die er tags zuvor im Einzelzeitfahren auf Yates verloren hatte. Vor den verbleibenden vier Etappen liegt Yates im Gesamtklassement noch 25 Sekunden vor dem zweitplatzierten Valverde.
Im Finale konnte erstaunlicherweise einzig Enric Mas das Tempo von Valverde mitgehen. Der 23-jährige Spanier schob sich in der Gesamtwertung an Miguel Angel Lopez (1:36 zurück) und Steven Kruijswijk (1:48) vorbei. Als Dritter weist Mas einen Rückstand von 1:22 Minuten auf Yates aus.
Zu den Verlierern des Tages gehörte der Kolumbianer Nairo Quintana. Der Vuelta-Sieger von 2016 büsste wie Kruijswijk mehr als eine Minute auf die Konkurrenz ein. Als Sechster mit 2:11 Minuten Rückstand verliert Quintana allmählich das Podest aus den Augen.
Noch bleiben am Freitag und Samstag in den Pyrenäen zwei schwere Etappen, die jeweils mit einer Bergankunft enden und die Ranglistenspitze durcheinander wirbeln können. In der vorwiegend flachen 18. Etappe am Donnerstag kommen aber vorerst die Sprinter zum Zug. (sda)
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