Valverdes späte Krönung
"So viele Jahre habe ich gewartet, nun habe ich es doch noch geschafft", stammelte Valverde nach fast 260 Kilometern unter Tränen in die Mikrofone. Nach zwei silbernen und vier bronzenen Auszeichnungen reichte es dem Spanier in Österreich doch noch zu Gold, dem ersten für Spanien seit 2004.
Im Sprint eines Spitzenquartettes setzte sich der als Mitfavorit gestartete Valverde vor dem Franzosen Romain Bardet und dem überraschenden Kanadier Michael Woods durch. Dem Niederländer Tom Dumoulin, der 1,5 Kilometer vor dem Ziel in der Schlussabfahrt noch zu dem Trio aufgeschlossen hatte, blieb nach 4670 Höhenmetern der undankbare 4. Rang.
Der 122. Sieg ist der Schönste
Die Vorentscheidung um die Medaillenplätze fiel wie erwartet am letzten Anstieg, der sogenannten "Höttinger Höll", einem 3,2 Kilometer langen Anstieg mit bis zu 28 Steigungsprozenten. Valverde, Bardet und Woods, die alle drei zumindest zum erweiterten Favoritenkreis gehört hatten, erreichten die Spitze des Berges gemeinsam.
Im Sprint in der Innenstadt von Innsbruck besass Valverde, der von 2009 bis 2011 wegen Dopings gesperrt war, nicht unerwartet noch am meisten Kräfte. 121 Siege hatte der Routinier bislang gefeiert, der 122. Triumph dürfte für den Sieger der Vuelta 2009 und vierfachen Sieger des Klassikers Lüttich-Bastogne-Lüttich der schönste gewesen sein.
Sagan übergab Goldmedaille
Die brutal steile "Höttinger Höll" forderte ihre Opfer. So vermochte etwa Topfavorit Julian Alaphilippe aus Frankreich den schnellsten Fahrern an der Rampe nicht mehr zu folgen. Und auch Dumoulin schien bereits geschlagen. Dank seiner Qualitäten als Abfahrer schaffte der Niederländer doch noch einmal den Anschluss an die Spitze. Ernsthaft um den Sieg mitzusprinten vermochte er aber nicht mehr.
Wie erwartet bereits früher kapitulieren mussten die eigentlichen Spezialisten für die langen Eintagesrennen. Valverdes Vorgänger Peter Sagan, der zuletzt dreimal in Folge Weltmeister geworden war und dem neuen Champion bei der Siegerehrung die Goldmedaille umhängte, verlor den Anschluss bereits gut 90 Kilometer vor dem Ziel. Und auch Olympiasieger Greg van Avermaet besass keine Chance.
Mathias Frank auf Platz 26
Mit Mathias Frank und Sébastien Reichenbach gehörten nach 250 Kilometern noch zwei Schweizer der rund 35 Fahrer umfassenden Spitzengruppe an, die gemeinsam die "Höll" in Angriff nahm. Frank klassierte sich schliesslich als bester Schweizer und mit einem Rückstand von 2:10 Minuten auf Valverde im 26. Rang. Reichenbach wurde 32. (sda)
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