Dritter Gesamtweltcup-Sieg für Jolanda Neff
Neff verwies die Kanadiern Emily Batty und Annika Langvad aus Dänemark in einem dramatischen Rennen auf die weiteren Plätze. Zwar setzte sich die St. Gallerin aus dem Rheintal sogleich an die Spitze des Feldes, und hatte nach wenigen Fahrminuten bereits einen beruhigenden Vorsprung herausgefahren, musste schliesslich aber doch noch um ihren dritten Gesamtsieg im Weltcup nach 2014 und 2015 zittern. Neff hatte sich bei der Abstimmung an ihrem Rad verpokert.
Anfang der 2. Runde stand die Schweizerin plötzlich am Streckenrand und musste hilflos dabei zuschauen, wie ihre zuvor bereits abgehängte Konkurrentin um den Gesamtweltcup, Annika Langvad, die Spitze übernahm. Ein technischer Defekt am Hinterrad warf die 25-Jährige zwischenzeitlich auf den 6. Platz zurück. Dank ihren technischen Fähigkeiten fand sich die Welt- und Europameisterin im Cross Country allerdings bereits eine Runde später im 4. Rang wieder.
In der vierten der sechs zu absolvierenden Runden musste Neff wegen eines platten Vorderpneus erneut in der "Technical Area" einen ungewollten Zwischenhalt einlegen - also in dem Streckenabschnitt, in dem die Mechaniker Unterstützung leisten können. "Es war mein eigener Fehler. Ich hatte einfach zu wenig Luft in meinen Pneus", erklärte Neff ihre beiden Defekte. Wieder verlor die Welt- und Europameisterin wichtige Plätze, profitierte jedoch auch davon, dass mit der Dänin Annika Langvad auch ihre letzte verbliebene Konkurrentin im Kampf um den Gesamtweltcup einen Defekt zu beklagen hatte.
Auf den letzten beiden Runden kämpfte sich Neff auf dem neuen Kurs in La Bresse wieder an das Spitzenquartett bestehend aus der Kanadierin Emily Batty, Pauline Ferrand-Prévot aus Frankreich und Langvad heran. Der Kurs des Cross-Country-Rennens führte dieses Jahr zum ersten Mal nicht durch die Gemeinde La Bresse selber, sondern fand im Gebiet des oberhalb gelegenen Skigebietes statt.
Die 34 Jahre alte Langvad, erreichte das Ziel mit 27 Sekunden Rückstand auf die Schweizerin als Dritte. Während die Dänin sich in den auf diese Saison neu lancierten Short-Track-Rennen als klar stärkste Athletin auszeichnen konnte, hat sie im Vergleich zur Schweizerin in technisch anspruchsvollen Abschnitten ein Handicap.
30. Weltcupsieg von Schurter
Nino Schurter feierte in La Bresse seinen 30. Weltcupsieg. Der Bündner siegte 12 Sekunden vor dem Italiener Gerhard Kerschbaumer und 1:32 Minuten vor dem Franzosen Maxime Marotte.
Schurter führte die Entscheidung zwei Runden vor dem Ende herbei, als er sich von Kerschbaumer absetzen konnte. In der Folge kontrollierte der 32-Jährige das Rennen von der Spitze aus souverän.
Schurter schloss mit seinem Jubiläumssieg nicht nur die Weltcupsaison erfolgreich ab, er bewies seine Topform auch im Hinblick auf die Heim-Weltmeisterschaften von Anfang September auf der Lenzerheide.
Seinen sechsten Sieg im Gesamtweltcup nach 2010, 2012, 2013, 2015 und 2017 hatte sich Schurter bereits im vorletzten Rennen in Mont-Sainte-Anne gesichert. Mathias Flückiger, der vor zwei Wochen in Kanada erstmals in seiner Karriere triumphiert hatte, klassierte sich in La Bresse als zweitbester Schweizer im 6. Rang.
Sina Frei macht das Dutzend voll
Sina Frei gewann in La Bresse das Weltcup-Finale in der U23-Kategorie. Die U23-Weltmeisterin aus Uetikon am See holte sich ihren sechsten Saisonsieg mit 33 Sekunden Vorsprung auf ihre Dauer-Rivalin, die Britin Evie Richards und 1:37 Minuten vor der Deutschen Ronja Eibl. Es sei vermutlich ihr letzter U23-Weltcupsieg gewesen, meinte die 21-Jährige. Im nächsten Jahr will Frei vorzeitig zur Elite aufsteigen. (sda)
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