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Petkovic moderiert den sanften Umbau

Das berauschende 6:0 gegen Island kommt dem Schweizer Coach Vladimir Petkovic gelegen. Gute Ergebnisse erleichtern ihm Personalentscheide, die unter anderen Umständen Diskussionen auslösen könnten.
Der klare Sieg gegen Island kommt für Vladimir Petkovic zum richtigen Zeitpunkt
Der klare Sieg gegen Island kommt für Vladimir Petkovic zum richtigen Zeitpunkt (Bild: KEYSTONE/PETER SCHNEIDER)

Manchmal fehlt Petkovic das Timing, dann und wann schweigt er im falschen Moment. Seine Defizite kennt er und gestand sie zuletzt auch öffentlich ein. Aber auf seinen Instinkt im Zusammenhang mit der sportlichen Weiterentwicklung kann sich der Taktgeber weiterhin verlassen. Die bisher sanften Umbauarbeiten machen Sinn, die Auffrischung des langjährigen Stamms tut der Equipe womöglich gut.

Bis auf den erzürnten Ex-Patron Valon Behrami haben die vom Erneuerungsprozess betroffenen Ü30-Vertreter die Überlegungen des Schweizer Selektionärs begriffen und akzeptiert. Johann Djourou das Ranking im Zentrum der Abwehr seit der Ankunft von Manuel Akanji. Etwas heikler ist die Personalie Stephan Lichtsteiner. Der 34-Jährige glüht weiterhin vor Stolz und wird seinen langjährigen Fixplatz in der Verteidigung nicht freiwillig räumen.

Einsätze im Nationalteam sind für den 103-fachen Internationalen nach wie vor "eine grosse Ehre", das Schweizer Kreuz auf der Brust zu tragen, sei ein Privileg, sagte er vor ein paar Wochen zur Keystone-SDA. Wie seine "grossen Ziele, Ambitionen und Träume" mit den Überlegungen von Petkovic zu vereinbaren sind, wird sich im weiteren Verlauf des Herbsts erhärten.

Den Start zur Nations League gegen Island (6:0) verfolgte Lichtsteiner in der VIP-Lounge. Sowohl der Coach als auch der Arsenal-Professional erklärten, der Verzicht auf die Partie sei schon länger abgesprochen gewesen. In England ist mit dem Comeback zu rechnen, aber die Zukunft des Captains bleibt offen. Kevin Mbabu, der 23-jährige YB-Hoffnungsträger, gilt als kommender Mann auf der rechten Aussenverteidigerposition.

Prognosen gibt selbstredend keiner der Verantwortlichen ab. "Ich habe mit Steph nicht nur ein Gespräch, sondern mehrere geführt und ihm erzählt, was ich vorhabe", führte Petkovic Anfang Woche an einem Round-Table-Gespräch aus. Von einem Prozess ist die Rede, der Nationalcoach wägt ab. Es gibt Spielraum, nichts ist festgeschrieben, vieles bleibt offen: "Er wird seine Rolle auf und neben dem Platz spielen."

Die kommende EM-Ausscheidung ist noch kein Thema. "Jetzt schon über 2020 zu sprechen, ist zu früh", schränkt Petkovic bewusst ein. Er beobachte und bewerte die Ausgangslage von Spielern der Kategorie Lichtsteiners vom einen Zusammenzug bis zum nächsten. Die Betroffenen wüssten aber im Sinne einer offenen Kommunikation immer, was anstehe - Petkovic, der Moderator.

Lichtsteiner seinerseits geht mit seiner Situation professionell um. Der siebenfache Serie-A-Champion deponiert öffentlich keine Ansprüche. Nur eine klare Ansage machte der einflussreiche Rechtsaussen im August: "Ich stelle mich jedem Konkurrenzkampf." Mehr Einsatzminuten bei Arsenal als in der Startphase seiner ersten Premier-League-Saison kämen ihm als gutes Argument in eigener SFV-Sache zupass. (sda)

 
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