"Noch nie so hohes Tempo gegangen"
Sechs Tore hat die Schweiz in diesem Jahr schon einmal erzielt. Das war im WM-Test im März gegen Panama. Das halbe Dutzend beim 6:0-Sieg zum Start in die Nations League gegen Island hat aber einen ungleich höheren Stellenwert. "Läuferisch, kämpferisch, spielerisch - das war heute eine super Leistung", freute sich Granit Xhaka, der die SFV-Auswahl als Captain aufs Feld führte. "Ich kann mich nicht erinnern, dass wir jemals so ein hohes Tempo gegangen sind wie heute in der ersten Halbzeit."
Dass eine solche Darbietung nach den schwierigen Sommermonaten möglich war, überraschte den 26-jährigen Basler nicht. "Andere haben viel geschrieben und viel gesagt. Wir haben einfach hart trainiert. Schon unter der Woche hatte sich angedeutet, dass wir ein gutes Spiel machen würden. Die Qualität in den Trainings war hoch, es herrscht jetzt ein ganz anderer Konkurrenzkampf. Jeder hat die ganze Woche grösstes Engagement gezeigt."
Einer der auffallend viel Lust auf Fussball hatte, war an diesem schönen Spätsommerabend in St. Gallen Xherdan Shaqiri. Er durfte auf seiner bevorzugten Position zentral hinter der Spitze spielen. Das Spiel der Schweizer war dadurch variabler, Shaqiri war immer am Puls des Geschehens. "Ich fühle mich auf dieser Position wohl, das ist bekannt. Ich glaube, so kann ich der Mannschaft noch mehr helfen."
Dass Xherdan Shaqiri im Zentrum spielte, hat dem Schweizer Offensivspiel geholfen. Haris Seferovic, der das 4:0 erzielte, das vielleicht am schönsten herausgespielte Schweizer Tor, sieht noch andere Gründe. "Wir sind im Strafraum viel präsenter. Bei jedem Angriff stürmten vier oder fünf Spieler in den gegnerischen Sechzehner. So bekommen wir auch mehr Abpraller. Das Publikum hat uns toll unterstützt und wir konnten einen schönen Sieg zurückgeben."
Ein Sieg gegen das Überraschungsteam der letzten zwei bis drei Jahre, sechs Tore, Standing Ovation: Es passte alles zusammen in diesem Spiel. Shaqiri konnte die Genugtuung nicht verbergen, dass diese exzellente Leistung genau im richtigen Moment gezeigt wurde. "In der Mannschaft läuft es super. Wir haben bewiesen, dass es 'Chabis' ist, was teilweise geschrieben wurde."
Eine zerrüttete Mannschaft, durch die ein tiefer Riss geht, wie es auf dem Boulevard beschrieben wurde, will auch Debütant Kevin Mbabu nicht gesehen haben. "Diese Mannschaft hatte richtig Lust, guten Fussball zu spielen. Sie hat viel Wille gezeigt. Uns Neuen wurde der Anfang enorm erleichtert. Gerade Spieler wie Xhaka oder Shaqiri haben uns offen empfangen."
Der YB-Aussenverteidiger gab auf der rechten Seite auf der Position von Captain Stephan Lichtsteiner ein bemerkenswertes Debüt. Sein Offensivdrang war unbändig. Vier der sechs Tore hatten ihren Ursprung auf der Seite von Mbabu. Rauf und runter lief der 23-jährige Westschweizer. Von der ersten bis zur letzten Minute.
Er war damit so etwas wie die Symbolfigur für dieses "neue" Schweizer Team. Es will Vollgas geben von der ersten bis zur letzten Minute. Shaqiri meinte dazu: "Wir haben nach jedem Tor gesagt: Es geht weiter, noch weiter. Wir wollten nicht nachlassen, auch nicht nach dem 2:0. Wir wollten den Rhythmus bis zum Schluss hoch halten." (sda)
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben
Kleines Vademecum für Kommentarschreiber
Wie ein Kommentar veröffentlicht wird – und warum nicht.
Wir halten dafür: Wer sich an den gedeckten Tisch setzt, hat sich zu benehmen. Selbstverständlich darf an der gebotenen Kost gemäkelt und rumgestochert werden. Aber keinesfalls gerülpst oder gefurzt.
Der Gastgeber bestimmt, was für ihn die Anstandsregeln sind, und ab wo sie überschritten werden. Das hat überhaupt nichts mit Zensur zu tun; jedem Kommentarschreiber ist es freigestellt, seine Meinung auf seinem eigenen Blog zu veröffentlichen.
Jeder Artikel, der auf vaterland.li erscheint, ist namentlich gezeichnet. Deshalb werden wir zukünftig die Verwendung von Pseudonymen – ausser, es liegen triftige Gründe vor – nicht mehr dulden.
Kommentare, die sich nicht an diese Regeln halten, werden gelöscht. Darüber wird keine Korrespondenz geführt. Wiederholungstäter werden auf die Blacklist gesetzt; weitere Kommentare von ihnen wandern direkt in den Papierkorb.
Es ist vor allem im Internet so, dass zu grosse Freiheit und der Schutz durch Anonymität leider nicht allen guttut. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, um diejenigen zu schützen, die an einem Austausch von Argumenten oder Meinungen ernsthaft interessiert sind.
Bei der Veröffentlichung hilft ungemein, wenn sich der Kommentar auf den Inhalt des Artikels bezieht, im besten Fall sogar Argumente anführt. Unqualifizierte und allgemeine Pöbeleien werden nicht geduldet. Infights zwischen Kommentarschreibern nur sehr begrenzt.
Damit verhindern wir, dass sich seriöse Kommentatoren abwenden, weil sie nicht im Umfeld einer lautstarken Stammtischrauferei auftauchen möchten.
Wir teilen manchmal hart aus, wir stecken auch problemlos ein. Aber unser Austeilen ist immer argumentativ abgestützt. Das ist auch bei Repliken zu beachten.
Wenn Sie dieses Vademecum nicht beachten, ist das die letzte Warnung. Sollte auch Ihr nächster Kommentar nicht diesen Regeln entsprechen, kommen Sie auf die Blacklist.
Redaktion Vaterland.li
Diese Regeln haben wir mit freundlicher Genehmigung von www.zackbum.ch übernommen.