Der FC Sion sendet Alarmzeichen aus
In den letzten beiden Runden hat sich die Lage drastisch verschlechtert. Während die Walliser ihre Saisonniederlagen Nummern 8 und 9 bezogen, kamen die Konkurrenten im hinteren Bereich fleissig vorwärts. Luzern und Thun holten je sechs Punkte, Lausanne und Lugano je drei. Lagen die fünf Mannschaften vorher noch dicht beieinander, ist Sion nunmehr mit zwei Punkten Rückstand Letzter. Lausanne im 6. Rang ist um fünf Punkte davongezogen.
Während das Schloss Tourbillon Sitten nach wie vor als Trutzburg überragt, ist das Stade de Tourbillon in der Ebene heute eine Festung, die jeder Gegner jederzeit einnehmen kann. Aus den neun Heimspielen der Hinrunde behielten die Walliser nur acht Punkte zurück, den grossen Rest gaben sie den Gästen auf den Weg. Eine derart schlechte Heimbilanz zur Halbzeit der Meisterschaft mit nur gerade einem Sieg (3:0 gegen GC) wiesen sie in der Zeit der Super League nie vor. In vier weiteren Saisons seit dem Wiederaufstieg war die Ausbeute mit je 12 Punkten auch nicht überzeugend, aber immerhin 50 Prozent besser. Da Sion - im Unterschied zu Lausanne - diesen Herbst auch in der Auswärtsspielen eher selten gepunktet hat, ist die prekäre Lage am Tabellenende die logische Konsequenz.
Als Lausanne noch viel schwächer war
In zwei der bisherigen Super-League-Saisons schnitt Sion in den ersten 18 Runden ähnlich schwach ab. 2014/15 holten sie nur 15 Punkte, 12 davon im Tourbillon. Sie waren trotz dieser mageren Bilanz jedoch nicht Letzte. Mit einer ausgezeichneten Rückrunde (30 Punkte) konnten sie die Abstiegsgefahr früh vertreiben.
2013/14 brachten es die Walliser wie jetzt nur auf 17 Punkte (12 aus den Heimspielen). Die Gefahr eines Absturzes in die Challenge League bestand allerdings zu keinem Zeitpunkt, denn in jener Saison war Lausanne inferior. Die Waadtländer holten im Herbst nur sieben Punkte und stiegen zuletzt mit 18 Punkten Rückstand ab.
Noch vor der Winterpause wird am nächsten Wochenende die 19. Runde gespielt, die erste Runde des Rückrundenpensums. Noch schlechter wird die Heimbilanz des FC Sion vorderhand nicht werden, denn am Samstag steht das Auswärtsspiel gegen St. Gallen im Programm.
Die Kontinuität fehlt
Präsident Christian Constantin und sein Trainer Gabri, der die Spieler den mitgebrachten Barça-Fussball noch nicht gewinnbringend lehren konnte, werden sich vor der Wiederaufnahme der Meisterschaft Anfang Februar etwas einfallen lassen müssen. Die Erfolglosigkeit, zu der auch ein frühes und blamables Ausscheiden aus dem Cup und aus der Europa League gehörten, steht im Widerspruch zur respektablen Substanz, die im breiten Kader steckt. Vielleicht müssten die Spieler und der Trainer die Gelegenheit bekommen, während mehreren Monaten in einem ruhigen, konstanten Umfeld zu arbeiten. Aber keine andere Vereinsleitung in der Super League nimmt laufend derart viele Transfers vor. Das Sittener Kader der Saison 2015/16 umfasste insgesamt 32 Spieler. Jetzt, zwei Jahre später, sind nur noch neun von ihnen im Wallis, so die Torhüter Anton Mitrjuschkin und Kevin Fickentscher. (sda)
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