Wird die Ostschweiz beim Güterverkehr abgehängt? Politiker fordern Antworten zu Gossauer SBB-Terminal-Schliessung
Der Ostschweizer Schienenverkehr gerät zunehmend ins Hintertreffen: Der geplante Ausbau des Bahnhofs St.Gallen zum Vollknoten ist vorerst auf Eis gelegt und die Region verliert bald ihre Verladeterminals für den kombinierten Verkehr (KV), wo Container von Lastwagen auf Bahnwagen verladen und über die Schiene transportiert werden, wie diese Zeitung im Mai berichtete. Das bedeutet: Bald werden wieder mehr Güter über die Autobahn transportiert, statt wie geplant über Schienen. Nun intervenieren ein Kantonsrat und eine Kantonsrätin und fordern mittels Interpellation von der St.Galler Regierung klare Antworten.
Die Forderungen
Florian Kobler und Karin Hasler (beide SP) kritisieren in ihrem Vorstoss, dass durch die Schliessung der Güterterminals die Ostschweiz beim Schienengüterverkehr abgehängt werde. Die Schliessung der Verladestation erfolge trotz klarer Verlagerungsziele und Vorteile bei den Umweltbilanzen. Zudem seien in den letzten Jahren rund 70 Millionen Franken in Gossau investiert worden, und nun solle das Terminal ungenutzt bleiben, wie die Interpellanten schreiben. Damit würden alle Erfolge der vergangenen Jahre zunichtegemacht und der Güterverkehr würde sich wieder auf die Verteilzentren reduzieren.
Kobler und Hasler wollen von der Regierung unter anderem wissen, ob sie versucht habe, den Betrieb der Terminals zu sichern oder wie Ostschweizer Unternehmen im Güterverkehr künftig erschlossen werden sollen.
Grund für die Schliessung
Den Abbau in Gossau hatte SBB Cargo im Mai kommuniziert. Das Unternehmen begründete dies damit, dass der kombinierte Verkehr nicht rentabel ist. Bei einem Umsatz von 18 Millionen Franken resultiere ein Defizit von 12 Millionen, sagte SBB-Sprecher Reto Schärli im Mai zu dieser Zeitung.
Deshalb hat SBB Cargo entschieden, acht von zehn der schweizweit betriebenen Terminals zu schliessen, darunter in Gossau und Widnau. Die Standorte in Stabio TI und Dietikon ZH bleiben bestehen.
Betroffen von der Schliessung sind Unternehmen wie die Migros Ostschweiz. «Wir haben so mehr Staustunden, es kommt öfter zu Verzögerungen bei der Belieferung», sagte der Pressesprecher der Migros Ostschweiz im Mai dieser Zeitung.
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