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Zürcher SVP setzt auf Natalie Rickli

Die Zürcher SVP setzt auf die bekannte Nationalrätin Natalie Rickli: Die Partei schickt die 41-Jährige gemeinsam mit dem bisherigen Finanzdirektor Ernst Stocker in den Regierungsratswahlkampf.
Die Delegierten der Zürcher SVP nominierten Nationalrätin Natalie Rickli am Dienstagabend an einer ausserordentlichen Versammlung in Illnau als Regierungsratskandidatin
Die Delegierten der Zürcher SVP nominierten Nationalrätin Natalie Rickli am Dienstagabend an einer ausserordentlichen Versammlung in Illnau als Regierungsratskandidatin (Bild: KEYSTONE/WALTER BIERI)

Die Delegierten der SVP nominierten Rickli am Dienstagabend an einer ausserordentlichen Versammlung in Illnau: Sie entschieden sich in einer offenen Wahl klar für die Winterthurerin, die 244 Stimmen erhielt. Der zweite mögliche Kandidat, der 53-jährige Berufsmilitär und Kantonsrat Christian Lucek aus Dänikon, blieb mit 53 Stimmen chancenlos.

Die Delegierten zeigten sich dabei überzeugt, dass es der SVP mit Rickli gelingen wird, den nach dem angekündigten Rücktritt von Baudirektor Markus Kägi freiwerdenden Sitz verteidigen zu können.

Rickli: "Zusammen für mehr SVP"

Rickli will sich nach ihrer Tätigkeit in kommunalem, kantonalem und nationalem Parlament nun in der Exekutive einsetzen: "Ich will an Lösungen mitschaffen", sagte die 41-Jährige zu den Delegierten. Sie bringe etwa ein Netzwerk in Bern mit, das gerade für grosse Zürcher Verkehrsprojekte wichtig sei. Sie stellte ihre Vorstellung unter das Motto "zusammen für mehr SVP".

Die SVP müsse ihren besten Trumpf spielen, sagte ein Delegierter. Denn es gelte, auch Stimmen von Nicht-SVP-Mitgliedern zu holen, dazu brauche es einen gewissen Bekanntheitsgrad. Die Delegierten lobten Ricklis politische verlässliche Arbeit.

Lucek scheiterte nicht nur an seiner vergleichsweisen Unbekanntheit. Er stolperte auch über eine Mail, die er an Parteifreunde gesandt hatte - darin hatte er unter anderem die Frage aufgeworfen, ob gleich vier Frauen der Regierung gut täten. Lucek zeigte sich enttäuscht, dass das private Mail an die Medien gelangt sei und bezeichnete es im Rückblick als Fehler.

Als "verbrannt" bezeichnete Nationalrat Alfred Heer deshalb den Kandidaten Lucek: Er wisse nicht, wie man nach dieser Mail einen Wahlkampf gestalten sollte. Es gelte mit dem Kandidaten ins Rennen zu steigen, der gewählt werde und der gut sei. Für die Delegierten der SVP war die Wahl klar.

Rickli wird mit Ernst Stocker ein Zweier-Ticket bilden. Stocker versprach, sich weiter für einen starken und bürgerlichen Kanton Zürich und einen gesunden Finanzhaushalt einzusetzen. Er wurde von den Delegierten ohne Gegenstimme nominiert.

Ein grosses Gerangel zeichnet sich ab

Der erste Wahlgang für die sieben Zürcher Regierungsratssitze findet am 24. März 2019 statt. Bei der SVP tritt Baudirektor Markus Kägi nicht mehr an, bei der FDP verzichtet Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger auf eine erneute Kandidatur.

Wie die SVP, die nun mit dem Duo Stocker/Rickli antritt, will auch die FDP ihren freiwerdenden zweiten Sitz halten. Mit wem, das ist noch offen - bei den Freisinnigen stehen drei Kantonsräte zur Auswahl. Die SP geht derweil mit ihren beiden bisherigen Regierungsräten ins Rennen, die CVP mit ihrer Regierungsrätin.

Im Wahlkampf werden auch EDU, EVP, BDP, GLP, Grüne und AL mit je einer Kandidatin oder einem Kandidaten mitmischen: Sie versuchen, neu einen Sitz im Regierungsrat zu erobern - oder zumindest viel Aufmerksamkeit für die gleichzeitig stattfindenden Kantonsratswahlen zu generieren. (sda)

 
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