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Bronze für die Männer, Leder für die Frauen

Bronze für die Männer um Skip Peter De Cruz, der 4. Platz für die Frauen um Skip Silvana Tirinzoni. So gehen aus Schweizer Sicht die Curling-Europameisterschaften in St. Gallen zu Ende.

Nach der Enttäuschung durch die knappen Niederlage im Halbfinal gegen Schottland durften sich die Schweizer nach ihrem letzten Einsatz am EM-Turnier in St. Gallen doch noch freuen. Die Genfer gewannen das Spiel um die Bronzemedaille gegen die favorisierten, vom früheren Welt- und Europameister Thomas Ulsrud angeführten Norweger 6:5. Schon in der Vorrunde hatten sie die Skandinavier besiegt.

Valentin Tanner, Peter De Cruz, Claudio Pätz und Benoît Schwarz vom CC Genf haben an ihren nunmehr ersten fünf internationalen Meisterschaften (EM, WM) Podestplätze errungen. In der Schweizer Curling-Geschichte ist dies nur dem Team Lausanne-Riviera von Skip Jürg Tanner in den frühen Achtzigerjahren gelungen.

Die Schweizerinnen um Skip Silvana Tirinzoni dagegen zeigten sich wenige Stunden nach der knappen und ärgerlichen Halbfinal-Niederlage gegen Schottland noch nicht wieder erholt. Sie verloren gegen die von Diana Gaspari, der EM-Zweiten 2006, angeführten Italienerinnen das Spiel um den 3. Platz 6:7. Die Schweizerinnen wussten aus einem Dreierhaus kein Kapital zu schlagen. Das Blatt wendete sich im 8. End, als die Italienerinnen drei Steine zur erstmaligen Führung (6:4) stahlen.

Damit beenden Marlene Albrecht, Esther Neuenschwander, Manuela Siegrist und Silvana Tirinzoni vom CC Aarau ihre allererste EM-Teilnahme in dieser Zusammensetzung ohne Medaille - was nach den formidablen Leistungen des Teams in der Round Robin nicht zu erwarten war. Das weit wichtigere Turnier folgt für die vier Spielerinnen wie auch für das Genfer Männerteam im Februar an den Olympischen Spielen in Südkorea.

Grosse Chance verpasst

Die Aarauerinnen hätten es nach ihren Leistungen in der Vorrunde (7:2-Bilanz, Siege unter anderem gegen Schottland und Russland) verdient gehabt, in den Final vorzustossen. Die Möglichkeiten hierfür waren mehr als nur vorhanden, sie waren sehr gross. Im Halbfinal gegen die von der früheren Welt- und Europameisterin Eve Muirhead angeführten Schottinnen machten die Schweizerinnen einen Fehlstart bis zum 5. End wett. Im 8. End hatten sie plötzlich alle Vorteile auf ihrer Seite. Mit dem letzten Stein bot sich Tirinzoni die Chance auf ein Dreierhaus, das die 6:3-Führung bedeutet hätte. Aber ihr Versuch blieb rund einen halben Meter zu kurz. Die Führung von "nur" 5:3 veränderte die taktische Konstellation für das Finish. Tirinzoni, die zuvor im ganzen Turnier meistens vorzügliche Auftritte hingelegt hatte, unterlief ein weiterer Fehler, indem sie mit einem langsamen Legestein (Draw) an einer Guard hängenblieb. Der Match drehte in diesem Moment abermals. Die Schottinnen bewirkten mit ihrem Sieg, dass die Affichen der Finals vom Samstag zweimal Schweden gegen Schottland heissen.

Für das Gesamtinteresse des Schweizer Curlings ist es möglicherweise nicht schlimm, wenn die Bäume nicht schon im November in den Himmel wachsen. In der Vergangenheit gab es genug Exempel dafür, wie Europameister-Teams an den nachfolgenden Olympischen Spielen scheiterten. Das Paradebeispiel ist jenes vom Winter 1997/98. Deutschlands Andy Kapp wurde in Füssen Europameister und danach an den Winterspielen in Nagano Letzter. Patrick Hürlimann kämpfte an der EM gegen den Abstieg - und liess sich rund zwei Monate später als Olympiasieger bejubeln. (sda)

 
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