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Malaysia bekommt ältesten Premier der Welt

Malaysia bisheriger Premierminister Najib Razak hat seine Niederlage bei der Parlamentswahl eingestanden. "Ich akzeptiere den Willen des Volkes", sagte der 64-Jährige am Donnerstag in der Hauptstadt Kuala Lumpur.
In Malaysia gab es nach dem Wahlsieg der Opposition bei der Parlamentswahl vielerorts Freudenfeiern auf den Strassen.
In Malaysia gab es nach dem Wahlsieg der Opposition bei der Parlamentswahl vielerorts Freudenfeiern auf den Strassen. (Bild: KEYSTONE/AP/ANDY WONG)

"Es wird mit Sicherheit einen Wandel geben." Zugleich rief er seine Landsleute auf, Ruhe zu bewahren. Trotz eines massiven Korruptionsskandals hatte Najib vor der Wahl als Favorit gegolten.

Bei der Parlamentswahl am Mittwoch verlor die bisherige Regierungspartei UMNO dann jedoch erstmals seit der Unabhängigkeit des Landes vor mehr als 60 Jahren die Macht. Zum Wahlsieger wurde Oppositionsführer Mahathir Mohamad erklärt, der früher selbst einmal Premierminister war. Mit 92 Jahren wird Mahathir nun ältester Regierungschef der Welt.

Nach dem Erfolg bei der Parlamentswahl in Malaysia strebt die Opposition einen schnellen Machtwechsel an. Ihr Spitzenkandidat Mohamad kündigte in der Nacht an, sich noch am Donnerstag vereidigen zu lassen.

Freudenfeste auf Strassen

Mahathir versprach, sich für eine nationale Aussöhnung einzusetzen. "Wir wollen keine Rache. Wir wollen Recht und Ordnung wieder herstellen", sagte er. Der 92-Jährige hatte bis 2003 selbst mehr als zwei Jahrzehnte in Malaysia an der Spitze der Regierung gestanden. Mehrere Jahre nach seinem Rücktritt wechselte er jedoch ins Lager der Opposition.

Nach offiziellen Angaben der Wahlkommission kam das Oppositionsbündnis Pakatan Harapan (PH, Pakt der Hoffnung) auf mindestens 115 Sitze. Damit hätte es im Parlament von Kuala Lumpur eine Mehrheit. Der 31-Millionen-Einwohner-Staat in Südostasien wurde seit seiner Unabhängigkeit von Grossbritannien 1957 von der Regierungspartei UNMO geführt. Deren Allianz Barisan National kam nach den vorläufigen Zahlen jedoch nur noch auf 79 Mandate.

Auf den Strassen der Hauptstadt Kuala Lumpur wurde der Sieg der Opposition laut gefeiert. Vor allem viele junge Wähler waren noch bis tief in der Nacht unterwegs. Donnerstag und Freitag wurden kurzfristig zu landesweiten Feiertagen erklärt. Das amtliche Endergebnis steht noch aus. Einen offiziellen Termin für die Vereidigung des künftigen Premierministers gab es ebenfalls noch nicht. (sda/dpa)

 
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