Luzerner Theater könnte Standort behalten
"Aus heutiger Sicht sind die beiden Varianten hinsichtlich Investitionskosten an diesem Standort in etwa gleich teuer", heisst es im knapp 70-seitigen Schlussbericht, den der Stadtrat am Dienstag veröffentlichte. Die Lage in der Luzerner Innenstadt sei für ein Theater geeignet, der städtebauliche Spielraum allerdings gering.
Ein Neubau könnte einen optimal funktionierenden Betrieb gewährleisten und würde mehr Flexibilität bei der Erfüllung des Raumprogramms erlauben. Beim Erweiterungsbau bliebe die heutige Identität des Standortes teilweise erhalten, dafür wären Kompromisse beim Betrieb und bezüglich dem Raumprogramm nötig.
Die Flächenbedürfnisse des Theaters liessen sich mit einem Neubau besser erfüllen als mit einem Umbau mit Erweiterung. Aus beiden Varianten resultierten jedoch ähnlich hohe Nutzflächen.
Nur ein Untergeschoss möglich
Die Planer warfen auch einen Blick in den Untergrund. So wäre ein vollflächiges Untergeschoss bis maximal fünf Meter unter dem bestehenden Terrain mit Kompensationsmassnahmen zum Erhalt der Durchflusskapazität bewilligungsfähig. Nicht so aber ein zweites vollflächiges Untergeschoss, zudem liesse sich dieses nur mit hohen Kosten und grossen geotechnischen Risiken realisieren.
Ziel des Planungsverfahrens war es, das Potenzial des Theaterplatzes zu eruieren. Damit soll frühzeitig geklärt werden, ob es überhaupt Sinn macht, die Theaterinfrastruktur an der Reuss zu erneuern. Geklärt wurden Aspekte wie der Umgang mit dem bestehenden Theater, ein Raumprogramm für ein neues Theater und städtebauliche Rahmenbedingungen.
Geleitet wurde das Verfahren, zu dem drei Planungsteams aus Architektur und dem Theaterfach eingeladen waren, von zwei Kerngedanken. So soll ein möglichst flexibel nutzbares Theatergebäude zur Verfügung stehen und das Gebäude als gesellschaftlicher Ort entwickelt und genutzt werden, schreibt die Regierung in einer Mitteilung.
Noch kein Entscheid
Man habe aus den Ergebnissen noch keine Schlussfolgerungen gezogen. Sie würden dereinst mit Anträgen über das weitere Vorgehen dem Stadtparlament unterbreitet. Ein definitiver Standortentscheid falle auf Basis eines konkreten Projekts. Dafür sei die Anpassung der Bau- und Zonenordnung und ein neuer Baurechtsvertrag zwischen Theatergesellschaft und der Stadt nötig.
Das heutige Theatergebäude, das nach dem Grossbrand 1925 wiederaufgebaut und aufgestockt wurde, werde seinem Auftrag nicht mehr gerecht, hält der Stiftungsrat des Luzerner Theaters fest. 2025 dürfte eine Komplettsanierung anstehen.
2016 hatte der Luzerner Kantonsrat dem Projekt einer Salle Modulable als flexibel nutzbares Musiktheater neben dem KKL Luzern eine Absage erteilt. Das Haus war auch als Ersatz für das heutige Theater vorgesehen, in das nach damaligem Dafürhalten 40 bis 80 Millionen Franken investiert werden müssen. (sda)
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben
Kleines Vademecum für Kommentarschreiber
Wie ein Kommentar veröffentlicht wird – und warum nicht.
Wir halten dafür: Wer sich an den gedeckten Tisch setzt, hat sich zu benehmen. Selbstverständlich darf an der gebotenen Kost gemäkelt und rumgestochert werden. Aber keinesfalls gerülpst oder gefurzt.
Der Gastgeber bestimmt, was für ihn die Anstandsregeln sind, und ab wo sie überschritten werden. Das hat überhaupt nichts mit Zensur zu tun; jedem Kommentarschreiber ist es freigestellt, seine Meinung auf seinem eigenen Blog zu veröffentlichen.
Jeder Artikel, der auf vaterland.li erscheint, ist namentlich gezeichnet. Deshalb werden wir zukünftig die Verwendung von Pseudonymen – ausser, es liegen triftige Gründe vor – nicht mehr dulden.
Kommentare, die sich nicht an diese Regeln halten, werden gelöscht. Darüber wird keine Korrespondenz geführt. Wiederholungstäter werden auf die Blacklist gesetzt; weitere Kommentare von ihnen wandern direkt in den Papierkorb.
Es ist vor allem im Internet so, dass zu grosse Freiheit und der Schutz durch Anonymität leider nicht allen guttut. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, um diejenigen zu schützen, die an einem Austausch von Argumenten oder Meinungen ernsthaft interessiert sind.
Bei der Veröffentlichung hilft ungemein, wenn sich der Kommentar auf den Inhalt des Artikels bezieht, im besten Fall sogar Argumente anführt. Unqualifizierte und allgemeine Pöbeleien werden nicht geduldet. Infights zwischen Kommentarschreibern nur sehr begrenzt.
Damit verhindern wir, dass sich seriöse Kommentatoren abwenden, weil sie nicht im Umfeld einer lautstarken Stammtischrauferei auftauchen möchten.
Wir teilen manchmal hart aus, wir stecken auch problemlos ein. Aber unser Austeilen ist immer argumentativ abgestützt. Das ist auch bei Repliken zu beachten.
Wenn Sie dieses Vademecum nicht beachten, ist das die letzte Warnung. Sollte auch Ihr nächster Kommentar nicht diesen Regeln entsprechen, kommen Sie auf die Blacklist.
Redaktion Vaterland.li
Diese Regeln haben wir mit freundlicher Genehmigung von www.zackbum.ch übernommen.