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Kunstraub lohnt sich nicht

Happy-End eines Kunstkrimis: Ein gestohlenes Nolde-Gemälde, für das die Täter Lösegeld erpressen wollten, kehrt nach fast vier Jahren in eine dänische Kirche zurück.
Das Gemälde "Christus zu Emmaus" von Emil Nolde aus dem Jahr 1904 ist nach einer gescheiterten Lösegeld-Erpressung wieder in die dänische Kirche zurückgekehrt, aus der es entwendet wurde. (Handout Nolde Stiftung)
Das Gemälde "Christus zu Emmaus" von Emil Nolde aus dem Jahr 1904 ist nach einer gescheiterten Lösegeld-Erpressung wieder in die dänische Kirche zurückgekehrt, aus der es entwendet wurde. (Handout Nolde Stiftung) (Bild: Keystone/Nolde Stiftung Seebüll)

Nach einer gescheiterten Lösegeld-Erpressung haben die Täter ein vor vier Jahren aus einer dänischen Kirche gestohlenes Gemälde von Emil Nolde (1867-1956) ohne Zahlung zurückgegeben. Die Aushändigung des auf 1,3 Millionen Euro geschätzten Bildes "Christus zu Emmaus" an die Staatsanwaltschaft sei am 22. Dezember 2017 über einen Rechtsanwalt in Gegenwart der Polizei und einer Mitarbeiterin der Nolde-Stiftung Seebüll erfolgt, teilten die Flensburger Polizei am Freitag mit.

Im März 2014 war das Gemälde aus der Kirche in Ølstrup entwendet worden. Ein Erpresser mit dem Pseudonym "Kulturfreund" wandte sich zweieinhalb Jahre später an die Nolde Stiftung: Für eine "Aufwandsentschädigung" von 130'000 Euro - also zehn Prozent des Schätzwertes - würde er das Bild zurückgeben.

Die Nolde-Stiftung Seebüll schaltete die Polizei ein. Die Ermittlungen wurden zunächst dadurch erschwert, dass der mutmassliche Erpresser lediglich verschlüsselt übers Internet mit der Nolde-Stiftung kommunizierte. Letztlich konnten die Ermittler Hinweise auf eine schleswig-holsteinische Anwaltskanzlei erlangen.

Eine Durchsuchung im vergangenen November ergab Hinweise auf einen Inhaftierten. Er soll aus einem Gefängnis die weiterhin unbekannten Gemäldediebe bei der versuchten Erpressung unterstützt haben. Die Staatsanwaltschaft habe ihn schliesslich zur Vermittlung der Rückgabe des Bildes bewegt. Eine Expertin der Stiftung identifizierte das Gemälde. Danmarks Radio berichtete, die Ølstruper Pastorin Inge-Dorthe Brønden Kaasgaard sei überglücklich.

Astrid Becker, stellvertretende Direktorin der Nolde-Stiftung in Seebüll, sprach am Freitag von einem grossen Glücksfall. Das 1904 entstandene Gemälde sei ein zentrales Frühwerk Noldes. "Christus zu Emmaus" ist eine Auftragsarbeit für eine dänische Adelsfamilie. Von 1939 bis zum Diebstahl 2014 hing es in der Kirche. (sda/dpa)

 
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