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Fluten auf Sumatra: Viele Orte bleiben isoliert – Zahl der Toten steigt auf über 600

Immer mehr Tote und Vermisste: Die Ausmasse der verheerenden Überschwemmungen und Erdrutsche auf Sumatra werden erst langsam deutlich.
Ein betroffenes Dorf in Nordsumatra. (Bild: Binsar Bakkara/Keystone)
Bewohner in der Provinz Aceh befreien ihre Häuser vom Schlamm. (Bild: Hotli Simanjuntak/Keystone)

Auf der indonesischen Insel Sumatra steigt die Zahl der Opfer nach der schweren Flutkatastrophe weiter. Nach Angaben des Katastrophenschutzes wurden mittlerweile mehr als 600 Todesopfer infolge der schweren Überschwemmungen und Erdrutsche gemeldet. Mehr als 460 Menschen werden noch vermisst, rund 2600 wurden verletzt. Besonders schlimm betroffen sind die Provinzen Aceh, Nordsumatra und Westsumatra, wo Hunderttausende Menschen obdachlos wurden.

Ein betroffenes Dorf in Nordsumatra. (Bild: Binsar Bakkara/Keystone)

Allein im Regierungsbezirk Tapanuli Utara suchten mehr als 15'000 Menschen Zuflucht in provisorischen Notunterkünften. «Unsere Priorität ist es, Zufahrtswege freizumachen, die Vermissten zu finden und sicherzustellen, dass die Vertriebenen Nahrung, sauberes Wasser und Unterkünfte erhalten», sagte Abdul Muhari, Sprecher der Katastrophenschutzbehörde. Er warnte, dass die Zahl der Opfer noch steigen könnte.

Schlammlawinen und Sturzfluten

Vorausgegangen waren tagelange sintflutartige Regenfälle, die Flüsse über die Ufer treten ließen und Schlammlawinen und Sturzfluten auslösten. Noch immer sind einige Gemeinden von der Aussenwelt abgeschnitten, eingestürzte Brücken, zerstörte Strassen und beschädigte Strommasten versperren Helfern den Weg. «Wir sprechen von Menschen, die buchstäblich auf Inseln aus Schlamm und Trümmern leben», sagte Franziska Jörns, humanitäre Koordinatorin der Hilfsorganisation CARE Deutschland. Die Herausforderungen seien enorm und internationale Solidarität extrem wichtig.

Bewohner in der Provinz Aceh befreien ihre Häuser vom Schlamm. (Bild: Hotli Simanjuntak/Keystone)

Das Land hat derweil den Behörden zufolge einen seiner grössten Katastrophenhilfseinsätze der letzten Jahre gestartet. Hilfskonvois konnten nach dem Abtragen von Geröll und Erdmassen mittlerweile zu einigen Dörfern vordringen, die tagelang ohne Versorgung waren. Anderswo sind Hubschrauber weiterhin die einzige Möglichkeit, Lebensmittel, Treibstoff, Generatoren und Satellitenkommunikationsgeräte zu liefern.

Klimawandel verstärkt Naturkatastrophen

Die 17'000 Inseln Indonesiens werden immer wieder von schweren Naturkatastrophen getroffen - auch extreme Monsunregen sind keine Seltenheit. Wissenschaftler warnen, dass der Klimawandel die Häufigkeit und Intensität solcher Wetterereignisse weiter erhöhen dürfte.

Sumatra ist die sechstgrösste Insel der Erde und fast so gross wie Deutschland, Österreich und die Schweiz zusammen. Sie liegt ganz im Westen des südostasiatischen Inselstaates auf dem Äquator. Südöstlich von Sumatra liegt die indonesische Hauptinsel Java mit der Hauptstadt Jakarta. (dpa)

Artikel: http://www.vaterland.li/international/sumatra-fluten-fordern-ueber-600-todesopfer-art-632621

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