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Vulkanasche: Die nächste Wolke kommt (Video)

Während Europa sich bereit macht, wieder zu fliegen, kommt aus London die nächste Hiobsbotschaft: Eine neue Aschewolke nähert sich Grossbritannien.

London. - Die Meldung der britischen Flugsicherung Nats verheisst nichts gutes: Man habe es mit «dynamischen und sich schnell ändernden Bedingungen» zu tun. Den jüngsten Informationen des Wetterdienstes zufolge sei in einigen Gebieten sogar mit einer Verschlechterung der Lage zu rechnen. Auch die Eruptionen des Gletschervulkans nähmen wieder an Stärke zu, hiess es.

Schottische Flughäfen sollten jedoch wie geplant am Dienstagmorgen um 7 Uhr (8 Uhr MESZ) wieder öffnen, und andere Flughäfen in England von 13 Uhr an - dazu gehörten jedoch nicht die wichtigen Londoner Flughäfen.

Erste Jets nach 9 Uhr

Derweil ist der Luftraum über der Schweiz ist um 8 Uhr zum ersten Mal nach über drei Tagen wieder für den Flugverkehr geöffnet. Die Aschewolke aus Island verhindert jedoch nach wie vor Flüge nach England bis um 19 Uhr und nach Deutschland bis 14 Uhr.

Auch danach müsse bei den für heute geplanten Flügen nach Deutschland mit Verspätungen gerechnet werden, sagte Swiss- Sprecherin Andrea Kreuzer gegenüber der Nachrichtenagentur SDA am Dienstagmorgen.

Die ersten Swiss-Flugzeuge sollen ab 10 Uhr abheben. Bereits ab 9 Uhr würden die ersten Langstreckenflüge am Flughafen Zürich erwartet, sagte Kreuzer. Es könne aber weiterhin zu Ausfällen kommen. Daher sollten nur Fluggäste mit bestätigten Buchungen die Reise zum Flughafen antreten, hiess es bei der Swiss.

«Dichte nicht mehr gefährlich»


Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) hob die Sperrung des Schweizer Luftraums am Montagabend auf. «Die Dichte der Aschewolke hat keine schädigenden Auswirkungen mehr auf die Flugzeuge», sagte BAZL-Sprecher Daniel Göring. Die Aschewolke liege zwar vorerst immer noch über der Schweiz, ihre Konzentration habe jedoch beträchtlich abgenommen.

Das BAZL behält die Entwicklungen über dem Schweizer Himmel aber weiter im Auge: So müssen die Airlines über durchgeführte Flüge Bericht erstatten. So solle die Datenbasis erweitert werden, begründet das BAZL die Massnahme.

Die Luftwaffe wird zudem weitere Testflüge durchführen, wie es hiess. Falls die Aschewolke doch Schäden an den Flugzeugen bewirke, müsse der Luftverkehr allenfalls wieder eingeschränkt werden.

Testflüge mit diversen Maschinen

Im Auftrag des Bundesamts für Zivilluftfahrt (BAZL) führten die Swiss und die Schweizer Armee die Testflüge durch. Luftwaffen-Sprecher Laurent Savary erklärte gegenüber 20 Minuten Online, es seien Flüge mit einem F-5 Tiger, einem PC-6 Pilatus-Porter und einem Super-Puma-Heli geplant. Die Maschinen fliegen von Alpnach, Payerne und Emmen aus.

Die Swiss hat einen Airbus A319 für den Testflug zur Verfügung gestellt. Die Maschine mit lediglich den Piloten an Bord überfliegt den Luftraum zwischen Zürich, Bodensee und Genf. Sie wird am Montagabend wieder in Zürich-Kloten erwartet.

«Es ging darum, neue Informationen im gesamten Schweizer Luftraum zu sammeln», sagt Daniel Göring vom Bazl. Aufgrund der breiteren Datenbasis wurde dann entschieden, ob der Schweizer Luftraum weiterhin gesperrt bleibe. Das BAZL wollte wissen, wie die Flugzeuge auf die Aschewolkeschicht reagierten. Zudem sollen die Testflüge Ergebnisse über den Inhalt der Aschewolkeschicht über der Schweiz liefern.

Messflugzeug kreist seit Tagen über der Schweiz

Die Aschewolke über der Schweiz verliert immer mehr an Dichte. Montagvormittag ist Atmosphärenphysiker Bruno Neininger mit einer mit Messinstrumenten vollgepackten 'ECO-Dimona' auf dem Flugplatz Birrfeld gestartet und hat während zweier Stunden die Aschewolke durchflogen. «Die Ascheschicht auf 6000 Metern Höhe ist sehr, sehr dünn - rund zehn Mal weniger dicht als noch am Samstag», sagt Neininger nach der Landung zu 20 Minuten Online. Im Gegensatz zum Wochenende habe er im Cockpit auch keinen Rauch mehr gerochen.

Damals habe es «wie eine Dampflock gestunken». Was die geringe Aschedichte für die Sperre des Luftraums bedeutet, bleibt unklar. Einerseits fehlt nach wie vor ein Grenzwert. Anderseits sind die Testflüge nur partielle Messungen. Die Aschewolke aus Island ist nach Beobachtungen von deutschen Forschern löchrig. «Wir können mittlerweile sagen, dass es Zeiträume gibt, die kritischer sind und solche, wo die Luft rein ist», sagte der Atmosphärenforscher Cornelius Schiller.

Wegen der Aschewolke des Eyjafjöll ist der Flugverkehr in Europa seit Tagen erheblich behindert. Eine Lockerung der Flugverbote hatten die Verkehrsminister der 27 EU-Staaten am Montag beschlossen. Der Luftraum solle in drei Zonen unterteilt werden und nur dort geschlossen werden, wo eine bestimmte Konzentration der Asche überschritten wird. Entscheidende Kriterien werden unter anderem Satellitenbilder und Daten der Aschewolke sein. (sda/ak)

 

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