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Siegermuni mit berühmtem Zuger Namen

Es gibt die Kolinstadt, den Kolinplatz, den Kolinbrunnen und nun auch einen Stier, der Kolin heisst. Der Siegermuni des diesjährigen Schwingfests trägt den Namen als Hommage an den Zuger Stadtpatron Peter Kolin.
Mändel Nussbaumer präsentierte Siegermuni Kolin in der Arena.
Mändel Nussbaumer präsentierte Siegermuni Kolin in der Arena. (Bild: KEYSTONE/URS FLUEELER)

Peter Kolin hatte in grosser Gefahr die Zuger Landesfahne 1422 in der Schlacht von Arbedo gerettet und bezahlte seine Heldentat mit dem Tod auf dem Schlachtfeld.

Peter Kolin war von 1414 bis 1422 der erste von den Eidgenossen anerkannte Ammann von Zug und gilt seit seinem Heldentod als identitätsstiftende Figur für die Stadt Zug.

Mit dem Namen Kolin wollten die Schwingfest-Verantwortlichen einerseits an die historische Erinnerung anknüpfen, anderseits soll der Siegermuni Kolin Botschafter sein für zugerische Tradition.

Am Samstagvormittag durfte Kolin das erste Mal eine Runde drehen in der ausverkauften Arena. Er nahm den Trubel gelassen. Anders als ein Rind, das ausbüxte und erst nach ein paar Minuten wieder eingefangen werden konnten. Diese Gelassenheit musste Kolin aber erst trainieren.

Auf der Schönheitsfarm in Ägeri

Stier Kolin war am 26. November 2015 zur Welt gekommen. Er ist ein Original Braunvieh-Stier und wiegt heute rund 1,2 Tonnen. Seit der Eröffnung des offiziellen Gabentempels des Schwing- und Älplerfests am 9. August ist er auf dem Festgelände in Zug einquartiert. Davor verbrachte er die ersten Jahre seines Lebens in Unterägeri auf dem Hof Weidmatt.

Mändel Nussbaumer, der eigentlich Urs Nussbaumer heisst, den aber alle einfach Mändel nennen, pflegte den Stier und bereitete ihn vor auf die Tage vor dem Eidgenössischen, während des Festes und natürlich auch auf den finalen Auftritt am späten Sonntagnachmittag.

Dann soll Kolin einerseits schön sein, vor allem aber muss er eben ruhig bleiben, wenn ihm und dem neuen Schwingerkönig über 56'000 Schwingerfans zujubeln. Mändel scheute keinen Aufwand, um dies möglich zu machen.

Der 55-Jährige putzte ihn, striegelte ihn, frisierte ihn und färbte ihm die Klauen schwarz ein. Seine Liebe zu diesem Tier ist unübersehbar. Und für die Ewigkeit: Mändel liess sich das Porträt von Kolin auf den rechten Oberarm tätowieren. Ein Kindheitstraum ging für Mändel in Erfüllung, dass er Kolin auf diesen Tag vorbereiten durfte.

Ganz Abschied nehmen wird er von Kolin höchstwahrscheinlich nicht. Nur in seltenen Fällen nimmt der Schwingerkönig den Siegermuni mit zu sich. Sonst bleibt er, wo er bisher war. In diesem Fall auf dem Hof von Mändels Bruder. Kolins Wert wird auf 8000 bis 9000 Franken geschätzt. Er frisst täglich 20 Kilogramm Heu und trinkt gegen 100 Liter Wasser. (sda)

 
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