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Vaterland on Tour in Vaduz: Sporttalk im Zentrum

Dass ganz unterschiedliche Sportvereine einiges gemeinsam haben können, wurde im Gespräch deutlich, das «Vaterland»-Sportredaktor Ernst Hasler am ersten Tag des «Vaterland-on-Tour»-Auftritts in Vaduz führte. Gesprächspartner waren Nicole Verling, LCV-Präsidentin, und Ruth Ospelt, Präsidentin des Fussball Clubs Vaduz.

Vaduz. - Obwohl der FC der weitaus grössere Verein ist, gibt es eher sportspezifische Unterschiede als erzieherische. Im FC richtet man grosses Augenmerk auf die Jugend-Ausbildung und -förderung und ist aufgrund der jüngsten Erfolge zuversichtlich. Mit dem neuen U23-Team biete man den Junioren eine Perspektive und auch einen ebenen Weg, sich noch stärker an den Club zu binden. Der LCV setzt auf Vielfältigkeit und polysportive Tätigkeiten, sagt Nicole Verling und verweist auf die gute Geschlechterdurchmischung.

Keine Konkurrenz

Der LC Vaduz setzt sein Hauptaugenmerk auf die Leichtathletik, knüpft Ernst Hasler an, aber in Vaduz gebe es zahlreiche Sportvereine. Ist die Konkurrenzsituation spürbar? Nicht direkt, berichtet Nicole Verling, viele Mitglieder seien zugleich beim Fussball dabei, bei den Kleineren bestehe Interesse am Weitsprung, Fussball oder Sprinten. Das Werteverständnis: «Wird in der Öffentlichkeit die Bedeutung der Sportvereine vermittelt?».

Hier seien eigentlich alle Vereine angesprochen, hebt Ruth Ospelt hervor, Nicole Verling bestätigt das. Das werde auch bei Gemeindeveranstaltungen deutlich wie dem sehr erfolgreichen Städtlelauf. Sichtbar werde es zudem durch die ehrenamtliche Hilfe vieler Eltern und anderer. Welche Rolle spielen womöglich die Schulen bzw. Lehrer punkto Aufklärung? An sich weniger, sind sich beide einig, eher wirke die Mundpropaganda.

Persönliche Bestleistung im Vordergrund

Leichtathlet als Einzelsportler, Fussballer als Mannschaftssportler: Ist Ersterer eher ein Egoist, Letzterer eher ein Teamplayer? Das, sagt Nicole Verling, sei eine Frage der jeweiligen Disziplin. Beim Einzelnen stehe durchaus die persönliche Bestleistung im Vordergrund, aber auch der Teamgeist sei unerlässlich für ihn. Ruth Ospelt sieht wenig Egoismus, vielmehr sei das typabhängig. Trotz der unterschiedlichen Ausrichtung haben beide Sportvereine letztlich gleiche Ziele. «Eine Lebensschule wird wohl in beiden Vereinen vermittelt», sagt Ernst Hasler und fragt: «Aber was sind die wesentlichen Unterschiede dabei?» Ruth Ospelt erinnert in diesem Zusammenhang an das durchgeführte FC-Projekt «Der FCV macht Schule».

Dazu gehöre auch das Bestreben, Kinder weg vom TV und PC/Tablet zu locken und für mehr Bewegung zu gewinnen. Auch Nicole Verling sieht das als sehr wichtig an. Im Verein lernten die Kinder die Bedeutung der Bewegung kennen, Siege und Niederlagen zu verkraften, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Toleranz, Teamgeist und Ehrgeiz, ohne den Spass zu verlieren. Das sei grossteils eine Traineraufgabe.

Dass FC und LC ab und zu gemeinsame Veranstaltungen durchführen, wird angesprochen. Und trotz Sparkurs des Staates, der den LC weniger hart als den FC mit seinem hohen Kostendruck trifft, sind beide Präsidentinnen zuversichtlich. Die Gemeinde unterstütze sehr, ist Nicole Verling dankbar, auch finanziell sei der Städtlelauf aber wichtig. Der FC muss auf Sponsoren setzen ? der Vertrag mit der LLB sei gerade unterzeichnet worden ?, während der LC noch am Verhandeln ist. Ohne Freiwillige gehe gar nichts, sagt die FC-Präsidentin, und Helfer seien immer willkommen.

Beide schreiben ihren Zeitaufwand nicht auf: Man müsse dasselbe Herzblut mitbringen wie alle, die sich für den Verein einsetzen. Und vielleicht sind sich beide auch deshalb darin einig, dass sie keine Probleme damit haben, als Frau in sogenannten Männerdomänen erfolgreich «ihren Mann zu stehen». (hvv)

 

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