Am Donnerstag beginnt in Bochum einer der spektakulärsten Steuer-Prozesse in der Geschichte Deutschlands: Klaus Zumwinkel soll zwischen 2002 und 2006 eine Million Euro an Steuern über eine Stiftung in Liechtenstein am Fiskus vorbeigeschmuggelt haben. Knapp ein Jahr nach der von Kamerateams live begleiteten Durchsuchung der Kölner Villa des ehemaligen Post-Vorstandschefs muss sich der einstige "Manager des Jahres" vor dem Saal C240 am Donnerstag wieder auf ein Blitzlichtgewitter einstellen. Allein 59 Journalisten wollen dabei sein, wenn der Vorsitzende der 12. Großen Strafkammer, Wolfgang Mittrup, das Verfahren eröffnet. Zumwinkel soll zwischen 2002 und 2006 eine Million Euro an Steuern über eine Stiftung in Liechtenstein am Fiskus vorbeigeschmuggelt haben. Fälle aus früheren Jahren sind wegen Verjährungsfristen nicht Gegenstand des Verfahrens. Zumwinkel droht theoretisch eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren, Beobachter erwarten aber eine Bewährungsstrafe. Das Gericht hat auch nur zwei Verhandlungstage angesetzt. (dpa)