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Vorsicht Zoll: Die teure Unwissenheit

Er wollte von der Schweiz nach Österreich, und er musste teuer dafür bezahlen, weil er mit dem falschen Auto unterwegs war. Der deutsche Rentner Dieter Johann auf der Heide machte eine teure Bekanntschaft mit dem Zoll.

Vaduz. ? Dieter Johann auf der Heide kam aus Bad Salzuflen in die Ostschweiz, um seine Tochter zu besuchen, die mit einem Schweizer verheiratet ist und als Augenärztin arbeitet. Dann musste er lernen, dass durch die Region ein tiefer Graben verläuft. Gegenüber dem «Westfalen-Blatt» schildert er, was ihm letztlich sehr viel Ärger einbrachte: «Die beiden haben ein kleines Ferienhaus im öster­reichischen Fussach am Bodensee. Meine Tochter fragte mich, ob ich nicht dorthin fahren könnte, um in der Dusche neue Fliesen zu verlegen.» Um das nötige Material und Werkzeug zu transportieren, bekam der 73-Jährige das Auto seines Schwiegersohns.

Vom Fahrer zum Schmuggler
Als er von St.Margrethen nach Höchst über die Grenze fahren wollte, hatte sich das Vorhaben jedoch erledigt ? denn er wurde vom Zoll kontrolliert. «Ich musste aussteigen. Dann riss der Mann alle Türen auf und rief eine Hundeführerin. Beide hatten die ganze Zeit ihre rechte Hand an ihrer Pistole. Das war wie im Krimi. Ich wusste überhaupt nicht, was los war», berichtet er dem «Westfalen-Blatt». Das erfuhr Dieter Johann auf der Heide, nachdem der österreichische Zöllner die Papiere kontrolliert hatte: «Er erklärte, ich dürfe erst weiterfahren, wenn ich 14.767,16 Euro gezahlt hätte, und sagte, ich müsse ausserdem mit einer Verurteilung rechnen», schildert der Rentner, dem mitgeteilt wurde, dass er gegen die Zoll- und Steuergesetze verstossen hatte. Er wollte als Einwohner der Europäischen
Union ein Fahrzeug, das nicht in der EU zugelassen ist, in ebendiese einführen, ohne es zu verzollen. «Klar, Unwissenheit schützt nicht vor Strafe, aber diese Bestimmungen kennt doch kein Mensch», empört sich der «Sünder», der schliesslich von seinem Schwiegersohn ausgelöst wurde.
Dieter Johann auf der Heide ist nicht der Erste, der blauäugig mit dem Auto unterwegs war. Deshalb hat die Beratungsfirma PricewaterhouseCoopers einen Leitfaden herausgegeben.

Mehr in der aktuellen Print- und Online-Ausgabe von «Wirtschaft regional».

 
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