Schweiz liefert Argumente gegen Quellensteuer
Die Schweiz und Liechtenstein verhandeln derzeit ein neues Doppelbesteuerungsabkommen. Während Liechtenstein bei der Besteuerung von Grenzgängern gleich lange Spiesse fordert,
hat die Schweiz gute Gegenargumente vorzuweisen.
Vaduz/Bern. ? Die Schweiz und Liechtenstein verhandeln derzeit über ein umfassendes Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung (DBA). Die Diplomaten haben in den vergangenen Monaten bereits zwei Gesprächsrunden absolviert. Zum Zankapfel in den Verhandlungen könnte vor allem die geplante Besteuerung von Grenzgängern werden. Die Liechtensteiner Regierung hofft, dass dadurch mehr als 20 Millionen Franken in die Staatskasse fliessen.
Widerstand aus der Schweiz
Gegen diese Pläne regt sich heftiger Widerstand. Der frisch gewählte Nationalrat Hans-Peter Portmann warnt Liechtenstein davor, das gute bilaterale Verhältnis mit der Schweiz aufs Spiel zu setzen. Ein Systemwechsel könnte aus seiner Sicht teuer für Liechtenstein werden. «Die Schweiz könnte im Gegenzug fordern, dass sie sich von Liechtenstein künftig alle Dienstleistungen abgelten lässt», sagt er im Interview. Dazu zählt Portmann etwa die Geldpolitik, die Anbindung an die Verkehrsinfrastruktur, das Bildungsangebot oder die Zusammenarbeit im Sicherheitsbereich. «Der Wunsch nach dem Fünfer und dem Weggli wird nicht aufgehen», folgert er. In den nächsten Wochen wollen sich die Delegationen zur dritten Gesprächsrunde treffen. Zum Stand der Verhandlungen wollen sich beide Seiten nicht äussern. (ps)
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