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Tuberkulose beim Wild soll früher erkannt werden

Die Tuberkulose stellt eine Gefahr für das Rotwild und den Nutzviehbestand dar. Das Erkennen eines Eintrags der Tuberkulose in den Rotwildbestand ist entscheidend für die Wirksamkeit von Schutz- und Bekämpfungsmassnahmen. Die liechtensteinischen Jagdpächter erhalten mit dem Handbuch «Tuberkulose beim Wild» ein Instrument zur Früherkennung.

Vaduz. -  Das Handbuch bildet ein Hilfsmittel zur Erfüllung der Meldepflicht, welche seit dem 1. August 2014 als gesetzlicher Auftrag besteht. Der Jäger muss verdächtige Veränderungen bei Wildtieren, die auf Tuberkulose hindeuten, dem Amt für Lebensmittelkontrolle und Veterinärwesen melden.

Im vergangenen Sommer steckte Rotwild, das an Tuberkulose erkrankt war, Rinder an, welche auf Alpen in Vorarlberg gesömmert wurden. Die Erkenntnis, dass Rotwildpopulationen im Silbertal und im Klostertal zu einem hohen Prozentsatz mit Tuberkulose infiziert sind, und die Befürchtung deren Einschleppung nach Liechtenstein führte zur Lancierung des Projektes «Früherkennung Tuberkulose beim Wild». Dabei arbeiten die Veterinärdienste und Jagdverwaltungen Liechtensteins und der Kantone SG, GR, AR und AI sowie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen als Partner zusammen. Wesentliche Ziele des Projektes sind dabei die verständliche Information der Jägerschaft, eine generelle Stärkung der Gesundheitsüberwachung beim Wild und Massnahmen in einer definierten Tuberkulose-Überwachungszone.

Die Aushändigung des Handbuchs «Tuberkulose beim Wild», ergänzt um eine anschauliche, Hochsitz-taugliche Taschenbroschüre, dient der Zielsetzung Information und Sensibilisierung.

Als Tuberkulose-Überwachungszone gelten das gesamte Landesgebiet Liechtensteins, das Prättigau und das Unterengadin sowie die Bezirke Sargans und Werdenberg. Hier kommen folgende Massnahmen zur Anwendung:

a) Stichproben-Überwachung: Der Rotwildbestand wird in Form einer Stichprobe überwacht. Alle über sieben Jahre alten Tiere gehören dieser Stichprobe an und werden auf Tuberkulose untersucht.

b) Risikobasierte Überwachung: Hegeabschüsse, Fallwild und Wild mit Veränderungen beim Aufbrechen.

c) Landwirtschaftliche und jagdliche Managementmassnahmen.

Das vorliegende Projekt schliesst damit nahtlos an das in Zusammenarbeit von Amt für Umwelt, Amt für Lebensmittelkontrolle und Veterinärwesen sowie Jägerschaft seit mehreren Jahren durchgeführte Rotwild-Monitoring an. Mit der Aushändigung des Handbuchs «Tuberkulose beim Wild» an die Jägerschaft wird eine weitere Etappe bei der Projektrealisierung «Früherkennung Tuberkulose beim Wild» im Sinne der Tiergesundheit und Lebensmittelsicherheit umgesetzt. Zugleich wird der Startpunkt für eine erneut intensivere Überwachungsperiode gesetzt. (ikr)
 

 
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