Bücher wollen gelesen werden
Vaduz. - «Mitnehmen. Tauschen. Geben.» Das ist das Motto des offenen Bücherschranks in Vaduz. Ganz unkompliziert können hier Lieblingsbücher oder ungelesene Werke weitergegeben oder getauscht werden. Regeln gibt es für den Bücherschrank keine, ausser dass die eingestellten Bücher mit einem Kleber gekennzeichnet werden, um sie endgültig dem Geldkreislauf zu entziehen. Christof Brockhoff, Präsident des Clubs Benefactum und Mitinitiant, erklärt das Konzept: «Alte Bücher werden oft weggeworfen oder stauben im Regal vor sich hin. Das ist nicht der Sinn eines Buches, das doch eigentlich gelesen werden möchte.» Das Konzept des Tauschens, welches heute rar geworden sei, solle mit dem offenen Bücherschrank wiederbelebt werden.
Täglich neue Bücher
Der Bücherschrank in Vaduz scheint jedenfalls gut anzukommen, wie Lino Pinardi von der Landesbibliothek bestätigt: «Ich gehe fast täglich am Bücherschrank vorbei und sehe jedes Mal neue Bücher, respektive alte nicht mehr.» Auch das Gästebuch weise immer wieder neue Einträge auf. Der Bücherschrank scheint also rege benutzt zu werden. Pinardi ist optimistisch, dass die Bekanntheit des Schranks weiter steigen wird: «Sein attraktives Äusseres lädt zum Entdecken ein. Auch der leicht zugängliche und tagsüber stark frequentierte Standort beim Eingang zur Vaduzer Post dürfte zu einer Steigerung des Bekanntheitsgrades beitragen.»
Idee geisterte schon länger herum
Die Idee eines offenen Bücherschranks hatten einige Benefactum-Mitglieder aus Wien mitgebracht, wo es einen solchen bereits gibt. «Die Idee und Lust, einen offenen Bücherschrank in Liechtenstein zu machen, geisterte schon länger in unseren Köpfen herum», erklärt Christof Brockhoff. «Mit dem 50-Jahr-Jubiläum der Landesbibliothek bot sich nun der perfekte Anlass.» Dank der guten Teamarbeit war die Idee innerhalb von vier Wochen realisiert. Die Liechtensteinische Landesbibliothek redete mit der Gemeinde Vaduz und dem Hochbauamt, die Screenlounge AG machte die Entwürfe für die Aussenwand und die Mario Zandanell AG baute den Schrank, während der Club Benefactum alles koordinierte. Finanziert wurde der Schrank aus einer freien Spende an den Club Benefactum sowie Beiträgen der Landesbibliothek und der Mario Zandanell AG. (ah)
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