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Die Chronologie zum Mordfall in Balzers

Über vier Monate beschäftigte die Suche nach Jürgen Hermann Liechtenstein. Seit dem 7. April und dem Mord an Bankchef Jürgen Frick in Balzers war der frühere Fondsmanager verschwunden. Am Donnerstag wurde seine Leiche im Bodensee gefunden, sodass nun zumindest dieses Kapitel in diesem tragischen Fall geschlossen werden kann.

Montag, 7. April
Kurz nach 7.15 Uhr wird der CEO der Bank Frick Balzers in der Tiefgarage der Bank erschossen. Überwachungsvideos zeigen, dass der Täter, es ist Ex-Fondsmanager Jürgen Hermann, gezielt und brutal vorgeht. der Täter flieht in einem Smart. Die Landespolizei reagiert sofort und alarmiert die Sicherheitsbehörden der Schengenländer, schreibt eine Öffentlichkeits-Fahndung aus und informiert Personen, die in Gefahr sein könnten. Kurz nach 14 Uhr wird das Fluchtauto in Ruggell aufgefunden. Es startet eine grossangelegte Suchaktion im Ruggeller Riet, an der eine Spezialeinheit der Landespolizei, Helikopter und Suchhunde beteiligt sind. Bei der Kanaleinmündung in den Rhein wird der Pass mit einem Abschiedsbrief, eine Jacke und ein Schlüssel gefunden. Vom Täter selbst fehlt jede Spur, die Polizei geht von Selbstmord aus. Inzwischen wurde die Homepage von Jürgen Hermann gehackt: «Fang mich, wenn du kannst ? tot oder lebendig», kann man auf www.200millionenklage.li lesen. Kurz nach 17 Uhr sucht die Wasserrettung den Rheindamm vom Wasser aus ab ? ohne Erfolg. In der Nacht auf Dienstag wird das Ruggeller Riet nochmals von der Luft aus mit einer Wärmebildkamera abgesucht. Auch hier keine Spur vom Täter.

Dienstag, 8. April
Die Suche am Rheinufer in Ruggell und auf der Schweizer Seite geht weiter. Auch bei der Rheinmündung in Hard wird intensiv mit Leichenfundhunden gesucht. Ein Baggerfahrer stösst in Hard auf ein verdächtiges Objekt, dies entpuppt sich aber lediglich um Verpackungsmaterial. An diesem Tag bleibt die Suche nach Hermann ebenfalls erfolglos. Die Landespolizei löscht die Internetseite von Jürgen Hermann, um den Inhalt von Manipulationen zu schützen.

Mittwoch, 9. April
Die Landespolizei gibt Neuigkeiten zur Tatwaffe bekannt: Diese wurde von einem engen Familienmitglied des Täters illegal im Ausland besorgt. Wie das Familienmitglied aussagt, soll dies unter Druck von Hermann geschehen sein.

Donnerstag, 10. April
Die Landespolizei leitet erneut eine Suchaktion in Ruggell ein. Dabei soll nach persönlichen Gegenständen des mutmasslichen Täters gesucht werden. Vor allem die Tatwaffe und das Mobiltelefon werden gesucht. Flächensuchhunde und die Wasserrettung kommen zum Einsatz. Zeugen berichten gegenüber dem Vaterland, dass sie das Fluchtauto, den weiss-grauen Smart, bereits am Sonntag auf dem besagten Parkplatz gesehen haben. Die Landespolizei bestätigt diese Aussage. Ausserdem bestätigt die Polizei, dass andere Fälle von Querulanten untersucht werden.

Freitag, 11. April
Die Suchaktion nach Tatwaffe und Handy geht weiter. Doch beide Gegenstände werden nicht gefunden. An einer Pressekonferenz veröffentlicht die Landespolizei den Inhalt des Abschiedbriefs. Ausserdem gibt sie weitere Ermittlungserkenntnisse bekannt: Zwei unbenutzte Taucheranzüge sowie beide Brillen des Tatverdächtigen werden sichergestellt. Das entkräftet die Theorie, dass der leidenschaftliche Taucher Hermann durch den Rhein getaucht sein könnte. Auch die Überprüfung der Finanzen weist nicht auf eine Flucht hin. Trotzdem werden die Schutzmassnahmen von gefährdeten Personen und Gebäuden aufrecht erhalten.

Samstag, 12. April
Unter erhöhten Sicherheitsmassnahmen findet die Verabschiedung des Opfers Jürgen Frick in der Pfarrkirche Balzers statt. Die Solidarität unter den Mitmenschen ist gross ? Die Kirche ist bis auf den letzten Platz besetzt.

Sonntag, 22. Juni
Ein Leichenfund bei Fussach und Hard nährt erstmals die Hoffnung, den Verbleib von Jürgen Hermann zu klären. Allerdings ist sofort klar, dass es sich aufgrund des äusseren Erscheinungsbildes wahrscheinlich nicht um den Bankermörder handelt. Die Obduktion zwei Tage später bestätigt die erste Erkenntnis.

Montag, 21. Juli
Mangels neuer Erkenntnisse ruhen die Ermittlungen der Landespolizei zum Fall. Sie hofft auf neue Hinweise, die allenfalls eine heisse Spur ergeben. Nachwievor ist sie von ihrer Selbstmord-These überzeugt.

Donnerstag, 14. August
Nahe der Rheinmündung wird wieder eine Leiche im Bodensee entdeckt. Schon nach wenigen Stunden ist klar, dass aufgrund der Schmuck- und Bekleidungsstücke alles auf Jürgen Hermann hindeutet. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen von einer hohen Wahrscheinlichkeit aus. Wie aus verschiedenen Quellen zu erfahren ist, gibt es jedoch keine Zweifel: Das Rätsel um Jürgen Hermann ist gelöst.

Montag, 18. August
Die Obduktion bestätigt die Identität der Leiche. Hermann starb aufgrund einer Schussverletzung. (manu/ach)

 
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