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Hackathon 2014: Nicht nur Informatiker gefragt

Am kommenden Wochenende findet an der Universität Liechtenstein der erste Hackathon statt. Dabei werden 15 bis 30 Teilnehmer innert 51 Stunden eine App mit Touren durch Liechtenstein entwickeln. Philipp Gerber vom IT Crowd Club Liechtenstein (itcc.li), der diesen Anlass durchführt, erklärt die Hintergründe und Absichten dieses Anlasses.

Herr Gerber, am kommenden Wochenende findet in Liechtenstein der 1. Hackathon statt. Was versteht man darunter?
Philipp Gerber: Der Name Hackathon setzt sich aus den beiden Begriffen «Hacken» und «Marathon» zusammen. Hacken heisst in diesem Zusammenhang, ein oder mehrere Programme zu schreiben. Ziel des Anlasses ist es, innert 51 Stunden
eine Liechtensteiner App zu entwickeln und auf die App Stores zu
laden, damit sie für alle zugänglich und nutzbar ist.

Wie kam der itcc auf diese Idee?
Hackathons sind beliebte Wochenendveranstaltungen unter IT-Fans. Wir dachten, dass ein solcher Event im Rahmen unserer Vereinsaktivitäten gut ins Konzept passt. Ausserdem gibt es einige Mitglieder des Vereins, die sich immer schon gerne an der Entwicklung einer App beteiligen wollten. Nun haben alle ? auch Nichtmitglieder ? am kommenden Wochenende die Chance dazu. Auf der Webseite hackathon.li kann man sich anmelden.

Wer kann hier alles am Projekt mitmachen?
Eigentlich jeder. Denn wir unterscheiden zwischen drei Arten von Teilnehmern: Die Software-Entwickler, die für die Umsetzung und die Programmierung zuständig sind, die Designer, die für die visuelle Gestaltung der App zuständig sind, und die Inhaltsgestalter, welche die Ideen liefern. Beim Inhalt kann jeder mitmachen, der gerne kreativ denkt und z. B. gerne Geschichten austüftelt und sich in Liechtenstein ein bisschen auskennt.

Wozu wird die App am Ende dienen?
Das ist ja gerade das Spannende daran: Wir wissen es selbst noch nicht! Die finale Ausrichtung wird von allen Teilnehmern am Freitagabend bestimmt. Es wird hier auch entschieden, ob die App für Android und/oder iOS entwickelt wird. Die einzigen Vorgaben, die wir machen: Es muss eine Smartphone-App mit verschiedenen Touren durch Liechtenstein entstehen, wie zum Beispiel historische Touren und Führungen, Rundgänge mit Informationen und Rätseln, Puzzles oder kniffligen Fragen usw. Hier ist jeder aufgerufen, weitere Ideen einzubringen und bei der Umsetzung mitzumachen oder Bild- und Datenmaterial zu liefern, die bei der Entwicklung helfen können. Wir sind selbst sehr gespannt, welche App am Ende herauskommen wird.

Verdient der Verein damit Geld?
Nein. Geplant ist es, die App am Ende als Open Source der Welt zur Verfügung zu stellen. Dies ermöglicht es jedem Interessierten, die App nach Lust und Laune weiterzuentwickeln. Finanziellen Gewinn wird es nicht geben. Es ist der ideelle Gedanke, der im Vordergrund steht. Die persönlichen Erfahrungen der Teilnehmer und der Spass sind wichtig.

Wie viele Anmeldungen sind bereits eingegangen?
Wir haben mit ca. 15 Teilnehmern gerechnet. Diese Anzahl ist bereits erreicht. Eingerichtet sind wir für eine Anzahl von bis zu 30 Leuten. Dafür möchten wir uns herzlich bei der Universität Liechtenstein bedanken, die uns die Infrastruktur (Räume, WLAN und Strom) für den Anlass zur Verfügung stellt.Über welche Profile verfügen die bisher angemeldeten Teilnehmer?Da ist von allem etwas dabei: Inhaltsgestalter mit kaum oder gar keinen Programmierkenntnissen, Softwaredesigner und -entwickler mit wenig und solche mit viel Erfahrung in der App-Entwicklung usw. Am Ende wird es sicher so sein, dass die erfahreneren Teilnehmer die weniger erfahrenen betreuen bzw. fördern werden. So gewinnen am Ende alle ? nicht nur weil es Spass macht, sondern weil man viel lernt.

Es ist der erste Hackathon in Liechtenstein. Hat der Verein Erfahrung in der Durchführung eines solchen Anlasses?
Zum «Kick-off» zur Idee hatten wir einen Kollegen eingeladen, der bereits bei Hackathons als Teilnehmer dabei war. Viele Inputs kann man bei Dokumentationen zu anderen Hackathons im Internet holen. Wir sind in jedem Fall gespannt auf das Resultat und freuen uns riesig auf diese Erfahrung.

Den itcc.li gibt es seit mittlerweile drei Jahren. Was hat sich in dieser Zeit getan?
Genau, der Verein entstand Mitte 2011. Damals gab es lediglich den Vorstand und den IT-Stammtisch an jedem letzten Mittwoch im Monat. Seit Mitte 2012 nimmt der Verein Mitglieder auf ? da bin ich dazugekommen. Seither sind wir jährlich bei Events wie dem Datenschutztag oder dem Internettag dabei. Auch an der Lihga werden wir dieses Jahr vertreten sein. Intern organisieren wir verschiedene Events, um zu informieren, sich auszutauschen und zu vernetzen. 2013 besuchten wir beispielsweise Google in Zürich, was ziemlich eindrücklich war. In diesem Jahr durften wir die Studios und die Archive des Schweizer Fernsehens besichtigen. Während die Studios ohnehin für Führungen angeboten werden, sind die Archive der Öffentlichkeit ansonsten nicht ohne Weiteres zugänglich. Es passiert also vieles im und um den Verein und es lohnt sich, auf unserer Homepage oder auch einmal an einem Stammtisch vorbeizuschauen.

Das Interview führte Michael Winkler.
 

 

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