Obertongesang: Die etwas andere Art des Singens
Die vierköpfige Gruppe «Huun-Huur-Tu» gastierte am Mittwochabend zum 1. Mal im Theater am Kirchplatz in Schaan. Die Künstler beherrschen nicht nur den tuvinischen Kehlkopf- und Obertongesang meisterhaft, sondern auch das Spiel auf ihren traditionellen Instrumenten, die zum Teil selbst angefertigt wurden.
Schaan. - Wer am Mittwochabend die Vorstellung der Gruppe «Huun-Huur-Tu» im TAK besuchte, verlies den Saal mit Begeisterung. Schon seit 1992 gibt es diese Gruppe, die unter anderem schon mit Frank Zappa auf Tournee war. Sie glänzten mit Kehlkopf- und Obertongesang, eine Art zu singen, die in der Tuvinischen Heimat der Gruppe von Generation zu Generation weitergegeben wird.
Augen schliessen und versinken
Themen der Melodien sind die Liebe zur Natur und den Frauen, zu ihren Pferden, den Bergen und Flüssen, aber auch Geister und Mystik hat ihren Platz. Wer die Lieder hört und die Augen schliesst, glaubt in der Natur zu versinken. Dabei findet er Ruhe und Harmonie, ähnlich einer Meditation. Die Musiker haben sich im Laufe der Jahre zum Ziel gesetzt, Tradition und Moderne zu verbinden. Tuvinischer Kehlkopf- und Obertongesang ist eine der faszinierendsten Gesangstechniken. Dabei werden bis zu drei Töne gleichzeitig gesungen und übereinander gesetzt. Lippen, Zunge und Kehlkopf sind die wichtigsten Organe, die trainiert werden müssen. Die Gruppe ?Huun-Huur-Tu? reiste gleich nach ihrem Auftritt im TAK ins Toggenburg zu den Klangwelten. Hier können sie bestimmt noch einmal mit spektakulären Auftritten begeistern. (lbs)