Leia Luke als Zeitwanderin im Balzner Bongert
«Nüt isch för immer», heisst die Ausstellung, die Leia Luke im Balzner Bongert zeigt. Der Titel ist gut gewählt, denn das Haus im Züghüsle 18 wird Ende August abgerissen. Luke, geboren als Martina Morger in Balzers, wollte durch ihren Künstlernamen das weibliche und männliche Element vereinen.
Balzers. - Schon der Ort selbst ist eine Erinnerung an alte Zeiten, wo man während der Sommermonate in einem schattigen Bongert mitten im Dorf zusammentraf. Dank des Vereins zur Kulturförderung (Jerome und Lisa Fischer, Flurina Seger und Peter Bär) konnte dieser Balzner Bongert nun noch einen Sommer lang tanzen. Doch zum eigentlichen Anlass, der laut Künstlerin Leia Luke die «Poesie der Erinnerung» beleuchten soll. Und so werden die Besucher denn auch von drei Worten in den Keller begleitet: Remember, Forgotten, Memories.
Vergessen und Erinnerungen
Diese Begriffe, auf Treppenstufen geschrieben, glimmen kurz auf, verlöschen, um sich dann erneut in die Erinnerung zu schieben. «Die Prozesse Vergessen und Erinnern befinden sich nicht in on/off-Zuständen, sondern passieren unterbewusst kontinuierlich», meint die Künstlerin dazu. Sie betont, dass ungenutzte Gedächtnisinhalte verblassen oder verschwinden wie Spuren im Sand. «Das Vergessen ist der Verlust von Erinnerung, Erinnerung der Wiedergewinn von Gedanken.» (agr)
Mehr in der Print- und ePaper-Ausgabe des «Liechtensteiner Vaterlands» von Donnerstag.
