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Zur Rose gibt in Deutschland weiter Gas

Der Onlineapotheker und Ärztegrossist Zur Rose setzt seinen Wachstumskurs von Juli bis September unvermindert fort und legt besonders im Ausland stark zu. In Deutschland steht zudem die nächste Übernahme an.
Logistikzentrum von Zur Rose in Frauenfeld: Europas grösster Versandhändler blickt auf ein starkes Quartalswachstum zurück.
Logistikzentrum von Zur Rose in Frauenfeld: Europas grösster Versandhändler blickt auf ein starkes Quartalswachstum zurück. (Bild: KEYSTONE/GAETAN BALLY)

Konzernweit erwirtschaftete die Gruppe, zu der neben Zur Rose auch die Gesellschaften Doc Morris und Bluecare gehören, einen Umsatz von 246 Millionen Franken. Zum Vorjahr entspricht dies einer Steigerung von gut 15 Prozent. Und auch im Vergleich zum Halbjahresergebnis, als ein Wachstum von gut 7 Prozent ausgewiesen wurde, hat der Medikamentendistributor einen Gang hoch geschaltet.

In Deutschland und Österreich erwirtschaftete Europas grösste Versandapotheke im dritten Quartal in Franken gerechnet gleich viel wie im Heimmarkt Schweiz, nämlich gut 122 Millionen Franken. Das sind satte 23 Prozent mehr als im Vorjahr. Für die Steigerung ist vor allem das Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten der Tochter Doc Morris verantwortlich.

Expansion geht weiter

Und bereits steht in Deutschland der nächste Expansionsschritt an. Bis Ende Jahr übernimmt Doc Morris den Logistiker Europan Pharmahandel. Über die finanziellen Aspekte wurde gemäss einer Mitteilung vom Dienstag Stillschweigen vereinbart. Der Kauf dürfte aber mit einem Teil des Erlöses von 233 Millionen Franken aus dem Börsengang der Zur-Rose-Gruppe im Juli finanziert werden.

Auch in der Schweiz konnte Zur Rose das Wachstum im dritten Quartal mit einem Plus von knapp 8 Prozent ankurbeln, vor allem dank des Geschäfts mit der Ärztebelieferung. Aber auch im zuletzt schwächelnden Retailgeschäft legte der Konzern wieder zu. Einen Schub erhofft sich Zur Rose hierzulande auch von der Kooperation mit Medbase, dem grössten Schweizer Dienstleister in der ambulanten Grundversorgung.

Ab dem laufenden Jahr werden die einzelnen Medbase-Zentren, die zur Migros gehören, schrittweise ihre Medikamente über Zur Rose beziehen. Zudem läuft ein Pilotversuch mit einer Apotheke in der Migros-Filiale in Bern. Laut Angaben von Konzernchef Walter Oberhänsli von Ende August verläuft das Projekt bisher erfolgreich.

Preis des Wachstums

Die Expansionsstrategie hat allerdings ihren Preis. Hohe Kosten für Marketing und Personal - der Konzern zählt mittlerweile 800 Angestellte - sowie für den Börsengang im Juli drückten das Unternehmen zum Halbjahr in die roten Zahlen. Unter dem Strich klaffte per Ende Juni ein Verlust von gut 18 Millionen Franken, nachdem Zur Rose die Vorjahresperiode noch knapp im Plus abgeschlossen hatte.

Bei den Anlegern stand am Dienstag allerdings das starke Quartalswachstum im Vordergrund. An der Börse in Zürich legten die Titel am Vormittag in einem unauffälligen Gesamtmarkt bis zu 7 Prozent zu. (sda)

 
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