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Teuerung in Türkei so hoch wie zuletzt 2003

Die Inflation in der Türkei ist auf den höchsten Wert seit dem Jahr 2003 gestiegen: Die jährliche Preissteigerungsrate legte im November verglichen mit dem Vorjahresmonat auf 12,98 Prozent zu.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan spricht sich gegen Zinserhöhungen aus - die wären aber nötig, um die hohe Inflation in der Türkei in den Griff zu bekommen. (Archiv)
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan spricht sich gegen Zinserhöhungen aus - die wären aber nötig, um die hohe Inflation in der Türkei in den Griff zu bekommen. (Archiv) (Bild: KEYSTONE/AP Presidency Press Service/YASIN BULBUL)

Das teilte das türkische Statistikamt am Montag mit. Die Teuerung überstieg damit erstmals die Teuerungsrate während der globalen Wirtschaftskrise 2008, die in Spitzenzeiten bei 12,06 Prozent gelegen hatte. Seit dem Vormonat kletterte die Inflation im November um 1,49 Prozent, was leicht über den Erwartungen von Analysten lag.

Im Jahresvergleich verteuerten sich vor allem die Kosten für Transporte (18,56 Prozent), aber auch für Lebensmittel (15,78 Prozent). Vize-Ministerpräsident Mehmet Simsek teilte auf Twitter mit, die Regierung rechne im Dezember mit einer niedrigeren Inflationsrate.

Die Inflationsrate in der Türkei steigt seit Juli kontinuierlich, zugleich verliert die Türkische Lira an Wert. Nach Einschätzung der meisten Ökonomen müsste die Zentralbank in einer solchen Situation durch Zinserhöhungen gegensteuern.

Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan spricht sich jedoch gegen Zinserhöhungen aus, um das Wirtschaftswachstum nicht zu bremsen, das im zweiten Quartal bei 5,1 Prozent lag. Begünstigt wird das Wachstum auch durch Exporte, die dank des Verfalls der Lira deutlich zugelegt haben.

In der türkischen Wirtschaft sorgen die Inflation und der Wertverlust der heimischen Währung für Unruhe. Erdogan warnte Geschäftsleute am Sonntag in einer Ansprache im ostanatolischen Mus davor, in der Türkei verdientes Geld ausser Landes zu schaffen. "Ich höre, dass manche Geschäftsmänner Bestrebungen haben, ihr Vermögen ins Ausland zu schleusen." Das sei "ein Verrat am Vaterland". (sda/dpa)

 
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