Swiss Re mit Milliardenkosten konfrontiert
Mit so hohen Kosten war Swiss Re noch selten konfrontiert. Zum Vergleich: Hurrikan Sandy im Jahr 2012 kostete die Rückversicherung rund 900 Millionen Dollar, wie Mediensprecherin Stefanie Weitz am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte.
Das gelte auch für die gesamte Versicherungsbranche. Es sei selten, dass sich gleich fünf grosse Katastrophen in einer so kurzen Zeit ereigneten, so Weitz. Die versicherten Schäden der weltweiten Versicherungsbranche durch die Wirbelstürme "Harvey", "Irma" und "Maria" und der Erdbeben in Mexiko kosten vorläufigen Schätzungen zufolge insgesamt rund 95 Milliarden Dollar.
Im Vorjahr habe der wirtschaftliche Gesamtschaden aus Katastrophenereignissen rund 54 Milliarden Dollar betragen - fast die Hälfte weniger, sagte Weitz weite . Allerdings unterliegen diese vorläufigen Zahlen laut Communiqué höheren Unsicherheiten als gewöhnlich und müssen unter Umständen nach den laufenden Schadenermittlungen noch angepasst werden.
Einfluss auf Ergebnis noch unklar
Ob Swiss Re im Gesamtjahr nun rote Zahlen schreiben wird, blieb zunächst offen. "Unsere Kapitalausstattung und unsere hohe finanzielle Flexibilität ermöglichen es uns, unsere Kunden zu unterstützen, auf Marktentwicklungen zu reagieren und die eigenen Prioritäten im Kapitalmanagement weiter zu verfolgen", wird Finanzchef David Cole in der Mitteilung zitiert.
Swiss Re werde sich am 2. November anlässlich der 9-Monats-Ergebnisse detailliert dazu äussern, stellte Weitz in Aussicht. Im ersten Halbjahr 2017 hatte der Rückversicherer einen Gewinn von 1,2 Milliarden Franken erzielt.
Der Weltmarktführer Münchener Rück hatte wegen der Schäden ein Fragezeichen hinter seine Gewinnprognosen gesetzt. Im dritten Quartal sei sogar ein Verlust zu erwarten, hiess es im September. Die Hannover Rück erklärte, der 2017 angestrebte Reingewinn von mehr als einer Milliarde Euro werde "möglicherweise nicht erreicht".
Zerstörungen wie noch nie
Die noch bis im November laufende Hurrikan-Saison zählt in den USA bereits jetzt zu den verheerendsten seit es Aufzeichnungen dazu gibt. Ab Ende August überschlugen sich die Ereignisse in der Karibik und im Südosten der USA.
Am 25. August traf "Harvey" auf die texanische Küste, wobei die massiven Niederschläge vor allem in der Region Houston zu schweren Überschwemmungen geführt hatten. Schätzungen zufolge dürfte "Harvey" versicherte Kosten von 25 bis 35 Milliarden Dollar verursacht haben. Ein Grossteil davon fällt jedoch dem nationalen Flutschutzprogramm zu.
Hurrikan "Irma" traf am 10. September in Florida auf Land. Und auch hier rechnen Experten mit einer Belastung von 25 bis 35 Milliarden Dollar für die Versicherer. Die Karibik wurde nach "Irma" noch von Hurrikan "Maria" heimgesucht. Die Schadensschätzungen für die Region bewegen sich zwischen 10 und 20 Milliarden Dollar. Stark betroffen ist das US-Aussengebiet Puerto Rico. Zahlreiche Menschen kamen bei den Wirbelstürmen ums Leben.
Bei den schweren Erdbeben in Mexiko wurden im September mehr als 300 Menschen getötet. Dutzende Gebäude stürzten ein und Tausende weitere wurden schwer beschädigt. (sda)
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben
Kleines Vademecum für Kommentarschreiber
Wie ein Kommentar veröffentlicht wird – und warum nicht.
Wir halten dafür: Wer sich an den gedeckten Tisch setzt, hat sich zu benehmen. Selbstverständlich darf an der gebotenen Kost gemäkelt und rumgestochert werden. Aber keinesfalls gerülpst oder gefurzt.
Der Gastgeber bestimmt, was für ihn die Anstandsregeln sind, und ab wo sie überschritten werden. Das hat überhaupt nichts mit Zensur zu tun; jedem Kommentarschreiber ist es freigestellt, seine Meinung auf seinem eigenen Blog zu veröffentlichen.
Jeder Artikel, der auf vaterland.li erscheint, ist namentlich gezeichnet. Deshalb werden wir zukünftig die Verwendung von Pseudonymen – ausser, es liegen triftige Gründe vor – nicht mehr dulden.
Kommentare, die sich nicht an diese Regeln halten, werden gelöscht. Darüber wird keine Korrespondenz geführt. Wiederholungstäter werden auf die Blacklist gesetzt; weitere Kommentare von ihnen wandern direkt in den Papierkorb.
Es ist vor allem im Internet so, dass zu grosse Freiheit und der Schutz durch Anonymität leider nicht allen guttut. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, um diejenigen zu schützen, die an einem Austausch von Argumenten oder Meinungen ernsthaft interessiert sind.
Bei der Veröffentlichung hilft ungemein, wenn sich der Kommentar auf den Inhalt des Artikels bezieht, im besten Fall sogar Argumente anführt. Unqualifizierte und allgemeine Pöbeleien werden nicht geduldet. Infights zwischen Kommentarschreibern nur sehr begrenzt.
Damit verhindern wir, dass sich seriöse Kommentatoren abwenden, weil sie nicht im Umfeld einer lautstarken Stammtischrauferei auftauchen möchten.
Wir teilen manchmal hart aus, wir stecken auch problemlos ein. Aber unser Austeilen ist immer argumentativ abgestützt. Das ist auch bei Repliken zu beachten.
Wenn Sie dieses Vademecum nicht beachten, ist das die letzte Warnung. Sollte auch Ihr nächster Kommentar nicht diesen Regeln entsprechen, kommen Sie auf die Blacklist.
Redaktion Vaterland.li
Diese Regeln haben wir mit freundlicher Genehmigung von www.zackbum.ch übernommen.