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Rückschlag für Brasiliens Präsident Temer

Der unter Korruptionsverdacht stehende brasilianische Präsident Michel Temer ist mit dem Versuch gescheitert, den Chefermittler in seinem Fall abzusetzen.
Brasiliens Präsident Michel Temer hat einen Rückschlag bei der Bekämpfung von Ermittlungen gegen ihn erlitten (Archivbild)
Brasiliens Präsident Michel Temer hat einen Rückschlag bei der Bekämpfung von Ermittlungen gegen ihn erlitten (Archivbild) (Bild: KEYSTONE/EPA AFP POOL/FRED DUFOUR / POOL)

Der Oberste Gerichtshof des Landes votierte am Mittwoch in Brasília einstimmig, den Generalstaatsanwalt Rodrigo Janot im Amt zu belassen. Janot hatte Anklage gegen Temer wegen der Annahme von Bestechungsgeldern beantragt. Das Parlament wandte aber Anfang August einen Prozess gegen den Staatschef ab.

Am Obersten Gerichtshof votierten nun alle neun Richter gegen den Vorschlag Temers, den missliebigen Chefermittler durch die Juristin Raquel Dodge zu ersetzen. Damit bleibt Janot im Amt und könnte den Präsidenten weiterer Vergehen wie etwa Behinderung der Justiz beschuldigen.

Temer wird vorgeworfen, 500'000 Real (rund 150'000 Franken) Schmiergeld vom Chef des Fleischkonzerns JBS, Joesley Batista, angenommen zu haben. Temer bezeichnet die Vorwürfe als Erfindung.

Nach Joesley Batista wurde nun auch sein Bruder Wesley verhaftet, mit dem er den Konzern leitet. Die beiden Brüder hatten gestanden, Schmiergelder an nicht weniger als 1900 brasilianische Politiker gezahlt zu haben. Zudem belasteten sie Präsident Temer in der Korruptionsaffäre schwer. (sda/afp)

 
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