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Postfinance will keinen ruinösen Preiskampf

Die Postfinance will keinen starken Preiskampf auslösen, sollte sie künftig Kredite und Hypotheken vergeben dürfen.
Hansruedi Köng, CEO Postfinance, will sich zurückhalten, sollte er von der Politik einen grösseren Spielraum erhalten. (Archivbild)
Hansruedi Köng, CEO Postfinance, will sich zurückhalten, sollte er von der Politik einen grösseren Spielraum erhalten. (Archivbild) (Bild: KEYSTONE/PETER KLAUNZER)

Einen "ruinösen" Preiskampf werde man nicht lostreten, denn der Preis sei nur ein Unterscheidungskriterium, sagte Unternehmenschef Hansruedi Köng dem "Tages-Anzeiger" (Donnerstagsausgabe). "Wir wollen auch mit unserem Service punkten."

Der Markt für Hypotheken in der Schweiz sei mit rund 1000 Milliarden Franken Volumen riesig, so Köng weiter. Man würde den Hypothekarmarkt nicht dominieren: "Wir wollen pro Jahr einige Milliarden in Hypotheken investieren und kommen nicht mit dem Hammer in den Markt." Konkret sprach er von einem prozentual tiefen, einstelligen Marktanteil, den er anstrebe.

Es bestehe auch nicht die Gefahr, den Immobilienmarkt zu befeuern oder die Finanzstabilität zu gefährden. Beim Neugeschäft wäre man "sicher vorsichtig", wichtiger sei das Bestandsgeschäft.

Appell ans Parlament

Der Bundesrat will Postfinance teilweise privatisieren und der Post-Tochter zudem die Vergabe von Krediten und Hypotheken erlauben. Eine entsprechende Gesetzesänderung soll ausgearbeitet werden. Grund für den Entscheid sind die einbrechenden Erträge von Postfinance. Wegen der tiefen Zinsen leidet die wichtigste Einnahmequelle, das Zinsergebnis.

Mit Blick auf das Parlament gab sich Köng zuversichtlich: "Ich bin kein Hellseher, bin aber davon überzeugt, dass auch die National- und Ständeräte am Ende einsehen werden, dass dieser Schritt im Interesse der Schweiz und ihrer Bürgerinnen und Bürger ist." Denn ohne Aufhebung des Kreditverbots drohe der Postfinance ein massiver Wertverlust. Der Handlungsdruck sei gross.

Börsengang "naheliegendes Szenario"

"Ein naheliegendes Szenario" für die Teilprivatisierung wäre "sicher ein Börsengang, bei dem ein breit gestreutes Aktionariat von Schweizer Anlegern bei uns ins Kapital einsteigt".

Der geplante Stellenabbau soll derweil trotz Einstieg ins Kreditgeschäft wie geplant umgesetzt werden. 500 Vollzeitstellen sollen bis Ende 2020 mit der zunehmenden Automatisierung und Digitalisierung von Prozessen abgebaut werden. Parallel dazu sollen aber auch neue Stellen geschaffen werden. (sda/awp)

 
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