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Kontroverse um Unterhalt der SBB-Toiletten

Die SBB investieren jährlich zehn Millionen Franken in die Instandhaltung der Zugtoiletten. Sie werden mehrmals täglich kontrolliert und mindestens einmal pro Tag gereinigt. Trotzdem muss das "stille Örtchen" zum Ärger der Reisenden manchmal geschlossen bleiben.
Für die Instandhaltung der WC-Systeme wenden die SBB jährlich rund zehn Millionen Franken auf. Trotzdem müssen hin und wieder Zugtoiletten wegen Problemen geschlossen bleiben.
Für die Instandhaltung der WC-Systeme wenden die SBB jährlich rund zehn Millionen Franken auf. Trotzdem müssen hin und wieder Zugtoiletten wegen Problemen geschlossen bleiben. (Bild: KEYSTONE/ENNIO LEANZA)

Dies betreffe allerdings nur vier Prozent aller Zugtoiletten, teilte SBB-Sprecher Frédéric Revaz am Sonntag auf Anfrage mit. Er bestätigte zugleich eine Meldung der Westschweizer Zeitung "Le Matin Dimanche". In der Ausgabe hatten sich einige Passagiere über die mangelnde Sauberkeit und die Anzahl der Toiletten beschwert.

"Wir unternehmen viel, um die Verfügbarkeit und Sauberkeit der Toiletten zu verbessern", so Revaz. Die Reinigungsequipen seien in den vergangenen Jahren verstärkt worden.

In den Toiletten der SBB wird die Spülung 135'000 Mal pro Tag betätigt. Störungen sind dabei vergleichsweise selten. Pro 7500 Spülungen tritt in den Zugtoiletten ein Defekt auf, drei von vier Störungen sind innert Tagesfrist behoben, heisst es bei den SBB.

Laut Marco Scherrer, der bei den SBB für das Reinigungswesen zuständig ist, sind verstopfte Toiletten der häufigste Pannengrund. "Leider sind die Bahnreisenden meistens dafür verantwortlich", sagt Scherrer in einem Informationsvideo auf der SBB-Seite.

Umweltfreundliche Toiletten

Die SBB nutzen fast ausschliesslich geschlossene Toilettensysteme, um die Umweltvorschriften des Bundes aus dem Jahr 1999 einzuhalten. Heute sind rund die Hälfte aller Zugkompositionen mit regelrechten Mini-Klärwerken, den sogenannten "Bio-Reaktoren" ausgestattet.

Die Reinigungsintervalle betragen dann nur noch 60 bis 120 Tage. Am zweithäufigsten sind WCs mit Fäkalientanks im Einsatz - sie haben den Nachteil, dass das WC geschlossen wird, wenn der maximale Füllstand erreicht ist. 10 Prozent der verbauten WCs sind derzeit noch "Plumpsklos", welche die SBB "offene Systeme" nennen.

Die SBB verstünden, wenn Kunden darauf unzufrieden reagierten, so Sprecher Revaz. Es werde alles unternommen, um den Service zu verbessern.

Regionalzüge schlechter ausgestattet

Die Zahl der WCs könne in Regionalzügen aber nicht erhöht werden. Die Ausstattung der Züge mit Toiletten richtet sich laut SBB an der Gesamtreisezeit: Für Reisen von weniger als 15 Minuten verfügen die Passagiere nur über eine Toilette für je drei Waggons - anstatt einer Toilette pro Waggon auf den Fernstrecken.

Regionalzüge seien Teil des öffentlichen Nahverkehrs wie beispielsweise eine Metro oder Strassenbahn, in denen die Kunden auch keine Gelegenheit hätten, ihre Notdurft zu verrichten. (sda)

 
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