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Fehlendes Geld für Digitalisierung

Investitionen für die Digitalisierung stellen besonders die kleinen Schweizer Zulieferer der Maschinen- Elektro- und Metallindustrie (MEM) vor Herausforderungen. Am Branchentreffen in Luzern war die KMU-Finanzierung denn auch eines der heissen Eisen.
Business Day des KMU-Verbands Swissmechanic in Luzern: Vertreterinnen und Vertreter der Maschinen- Elektro- und Metallindustrie diskutieren über die Herausforderungen der Digitalisierung.
Business Day des KMU-Verbands Swissmechanic in Luzern: Vertreterinnen und Vertreter der Maschinen- Elektro- und Metallindustrie diskutieren über die Herausforderungen der Digitalisierung. (Bild: SDA/LORENZO BONATI)

Die Schweiz ist ein KMU-Land. 99,5 Prozent der Firmen in der verarbeitenden Industrie gehören zur Kategorie der kleinen und mittleren Unternehmen mit weniger als 250 Angestellten.

Es sind jene Firmen, die vom Frankenschock besonders hart getroffen wurden, weil sie anders als grössere Unternehmen nicht einfach die Produktion ins Ausland auslagern können.

Für sie ist die Digitalisierung Fluch und Segen zugleich. Einerseits ist die Automatisierung eine Chance, um die Produktionskosten zu drücken und im internationalen Vergleich wieder konkurrenzfähig zu werden. Andererseits erfordert eben diese Digitalisierung hohe Investitionen - und genau das ist für viele Kleine der Branche ein Problem.

Pfister fordert Engagement für KMU

"Die fehlenden finanziellen Ressourcen gehören für das Gewerbe zu den grössten Herausforderungen auf dem Weg zur Digitalisierung", sagte CVP-Präsident Gerhard Pfister, prominentester Redner am Business Day von Swissmechanic am Donnerstag in Luzern. Der Branchenverband vertritt rund 1400 Mitglieder mit rund 70'000 Mitarbeitenden, viele davon Zulieferfirmen.

Die KMU seien von der zurückhaltenden Kreditvergabe der Banken am stärksten betroffen. Diese würden Kredite mehrheitlich für Unternehmen im Dienstleistungssektor und für Startups im öffentlichen Sektor vergeben. "Wir kriegen das Geld nicht dahin, wo es benötigt wird - zu den KMU", sagte Pfister.

Dabei gebe es bei den Pensionskassen und Versicherungen einen Anlagenotstand. Pfister brachte in diesem Zusammenhang die Idee eines KMU-Fonds aufs Tapet, ein Instrument, das in vielen europäischen Ländern bereits etabliert sei. "Wir müssen die etablierten Schweizer KMU sehr viel stärker fördern".

Höhere Bürgschafstlimite

Auch von den drei regionalen Bürgschaftsgenossenschaften in der Schweiz erhofft sich der CVP-Präsident einiges. Im April hatte das Parlament beschlossen, die Bürgschaftslimite von 500'000 auf eine Million Franken heraufzusetzen. Bis zum Inkrafttreten der neuen Regelung dürfte aber noch einige Zeit verstreichen. "Es ist ein Weg, der nur mittelfristig etwas hilft", räumte Pfister denn auch ein.

Schliesslich sprach sich Pfister für eine Liberalisierung der Fintech-Branche aus. "Wir müssen neue kreative Finanzierungsmöglichkeiten zulassen und Fintech die gleichen Möglichkeiten geben wie den grossen Geschäftsbanken. Aber ich glaube hier fehlt momentan der politische Wille". (sda)

 
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