­
­
­
­

Die älteste Zeichnung ist ein "Hashtag"

Forschende berichten von einer Höhlenzeichnung in Südafrika aus parallelen, sich kreuzenden Linien - ähnlich einem "Hashtag"-Symbol. Mit rund 73'000 Jahren ist sie die älteste bekannte Zeichnung von Menschenhand.
Das Linienmuster auf dem Stein ist mit rund 73'000 Jahren das älteste bekannte Zeugnis einer menschlichen Zeichnung.
Das Linienmuster auf dem Stein ist mit rund 73'000 Jahren das älteste bekannte Zeugnis einer menschlichen Zeichnung. (Bild: Craig Foster)

Archäologen sind in der Blombos-Höhle östlich von Kap Agulhas in Südafrika auf eine Zeichnung gestossen, die mindestens 30'000 Jahre älter ist als bisher bekannte Zeichnungen. Das mit Ocker gezogene Muster auf einem Silicrete-Stein besteht aus mehreren parallelen Linien, die sich kreuzen, ähnlich einem Hashtag. Von dem Fund berichtet ein internationales Forschungsteam um Christopher Henshilwood von den Universitäten Bergen und Witwatersrand in Johannesburg.

Gefunden hatte den Stein Luca Pollarolo, der an den Universitäten Genf und Witwatersrand forscht. Das plötzliche Abbrechen der Linien am Rand des Steins lasse vermuten, dass die Zeichnung eigentlich eine grössere Fläche einnahm und vielleicht komplexer war, hiess es in einer Mitteilung zur Studie. Aufgrund von Analysen und Experimenten, die das Zeichnen nachstellten, vermuten die Wissenschaftler, dass die Zeichnung mit einem Ocker-Stück mit einer Spitze von einem bis drei Millimeter erzeugt wurde.

Die Blombos-Höhle wird seit 1991 erforscht und ist bereits für andere sensationelle Funde bekannt, die Zeugen früher menschlicher Kultur vor 70'000 bis 100'000 Jahren sind, darunter Pfeilspitzen und angebohrte, gefärbte Schneckenhäuser. Bereits 2002 stellten Henshilwood und Kollegen zwei Ockerstücke vor, die ebenfalls mit einem Doppelkreuz-Muster versehen sind, allerdings ist das Muster in diesem Fall eingeritzt und nicht aufgemalt.

Der neue Fund zeige, dass frühe Vertreter des Homo sapiens in Südafrika grafische Muster mit verschiedenen Materialien und Techniken erzeugen konnten, schreiben die Forschenden im Fachblatt "Nature". Über die Frage, ob es sich bei diesen Mustern um reine Dekoration oder um Symbole mit Bedeutung handelt, sind sich Wissenschaftler indes uneins. (sda)

 
Lädt

Schlagwort zu Meine Themen

Zum Hinzufügen bitte einloggen:

Anmelden

Schlagwort zu Meine Themen

Hinzufügen

Sie haben bereits 15 Themen gewählt

Bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits

Entfernen

Um «Meine Themen» nutzen zu können, stimmen Sie der Datenspeicherung hierfür zu.

Kommentare

Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben

Kommentare hinzufügen

Ähnliche Artikel

Abo
Zum vierten Mal stellen das Liechtenstein-Institut, die UFL und die Universität Liechtenstein in einem gemeinsamen Magazin ihre vielfältigen Tätigkeiten und Forschungsgebiete vor.
11.12.2023
AboForscher Reinhard Steurer
Am Klimaaktionstag hielt der Forscher Reinhard Steurer dem Publikum in seinem Vortrag über «Scheinklimaschutz» einen unangenehmen Spiegel vor Augen. 
02.09.2023
­
­