Armenier-Denkmal in Genf vor Einweihung
Die juristischen Hindernisse für die Einweihung sind vorerst aus dem Weg geräumt. Das Genfer Kantonsgericht trat nicht auf die Beschwerde einiger Anwohner des vorgesehenen Standorts im Park Trembley ein, wie Stefan Kristensen, Koordinator des Projekts für die armenische Gemeinschaft, am Freitag der Nachrichtenagentur sda sagte.
Die Genfer Justiz hob zudem die aufschiebende Wirkung der Beschwerde auf, weshalb die Bauarbeiten beginnen können. Der Park Trembley ist die dritte Station in der Planung des Monuments, mit dem die Stadt Genf und die armenische Gemeinschaft dem Völkermord an den Armeniern 1915 gedenken wollen.
Die Stadt Genf lancierte das Projekt vor gut einem Jahrzehnt. Nach einer Ausschreibung wurde das Projekt von Melik Ohanian 2011 zum Sieger gekürt, einem französischen Künstler mit armenischen Wurzeln. Er hatte sogenannte "Réverbères de la mémoire" vorgesehen.
Das Mahnmal besteht aus neun Laternen im Stil der 1920er-Jahre, an denen anstatt Glühbirnen Tränen aus Stahl hängen. Als erster Standort war die Bastion Saint-Antoine vorgesehen. Dieser Ort wurde nach der Entdeckung von archäologischen Funden jedoch rasch verworfen.
Proteste aus Ankara
Die Stadtregierung schlug danach den Park des Museums Ariana vor. Dieser neue Standort sorgte wegen seiner Nähe zu den Vereinten Nationen für diplomatische Spannungen mit der Türkei. Die Türkei übte beim Bundesrat Druck aus.
Die Landesregierung hielt die Stadt Genf im Namen der Neutralität des internationalen Genf dazu an, den Standort zu überdenken. So entschied sich die Stadt Genf für den Park Trembley, wo es nun im April zur Einweihung kommen soll.
Einweihung im April
Die Bauarbeiten werden vorgenommen, auch wenn der Anwalt der Anwohner, der Genfer SVP-Nationalrat Yves Nidegger, den Fall ans Bundesgericht weitergezogen hat. Wenn das Argument der politischen Neutralität für den Park des Ariana-Museums gelte, dann sei das auch für den Park Trembley gültig, begründet Nidegger den Schritt.
Unklarheiten gibt es noch zum Datum der Einweihung. Gemäss Yves Nidegger ist die Einweihung am 24. April vorgesehen. Der 24. April 1915 gilt als Beginn des Völkermords an den Armeniern. Der Koordinator Kristensen spricht hingegen von einer Einweihung am 13. April. (sda)
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