Fit und voller Elan
Am Donnerstag wohnte Roger Federer der Auslosung im Melbourne Park bei, am Samstag nahm er zusammen mit Novak Djokovic, Milos Raonic und Caroline Wozniacki am traditionellen "Kids Day" in der Rod Laver Arena teil, ehe er am Sonntag den internationalen Medien Rede und Antwort stand. "Ich freue mich riesig, dass ich wieder da bin und komme gerne als Titelverteidiger zurück", sagte Federer.
Im Gegensatz zu vielen seiner langjährigen Konkurrenten reiste Federer gesund, topfit und mit Selbstvertrauen in die Metropole am Yarra River. Ein steifer Rücken an ein, zwei Tagen in der Vorbereitung waren laut eigener Aussage Federers einzige körperliche Beschwerden während der letzten sechs Wochen. Ganz anders die Konkurrenz: Andy Murray und Kei Nishikori fehlen in Melbourne verletzt. Wie stark Stan Wawrinka und Novak Djokovic nach halbjähriger Wettkampfpause zurückkehren werden, ist offen. Und die Weltnummer 1 Rafael Nadal hat aufgrund seines Knies 2018 noch keinen Ernstkampf bestritten.
Federer hingegen ist fit und voller Elan. Dieser Umstand gebe ihm die besten Chancen, auch in diesem Jahr erfolgreich abzuschneiden und das Turnier allenfalls erneut gewinnen zu können. Darum sei er nach Australien gekommen. "Und wenn man im letzten Jahr gewonnen hat, glaubt man, dass man es auch in diesem Jahr wieder schaffen kann", so Federer, der in Melbourne bereits 2004, 2006, 2007 und 2010 triumphiert hatte.
Die gut dreiwöchige Vorbereitung auf die Saison im Dezember in Dubai verlief wie geplant und ohne Zwischenfälle. "Wir waren vorsichtig, zogen aber das geplante Programm durch und trainierten qualitativ sehr gut." Auch der Einstieg in die Saison glückte nach Mass. In der ersten Jahreswoche gewann Federer am Hopman Cup in Perth alle seine vier Einzelpartien und mit Belinda Bencic den Titel. "Es war eine tolle Woche." Dass die Bedingungen am Australian Open fast gleich wie in Perth und im letzten Jahr in Melbourne sind, verleiht ihm weiteres Selbstvertrauen.
Dass der Titelverteidiger von vielen erneut als Topfavorit gehandelt wird, ist sich der 19-fache Champion an Grand-Slam-Turnieren aus vergangenen Zeiten gewohnt, lässt diesen aber kalt. "Eigentlich sollte nicht ein 36-Jähriger der Favorit auf den Turniersieg sein", sagte Federer. Mit fortschreitendem Alter sieht er gewissen Dingen entspannt entgegen. Während er vor einem Jahr bei seinem Comeback nach seiner halbjährigen Pause nicht wusste, wo er steht, präsentiert sich die Situation in diesem Jahr für ihn viel klarer. "Ich hoffe, dass ich die ersten zwei Runden gewinnen kann und dann in Fahrt komme." Seine erste Partie bestreitet Federer am Dienstag gegen den Slowenen Aljaz Bedene (ATP 51), gegen den er noch nie gespielt hat.
Die richtige Balance
Trotz des intensiven Programms in der Vorbereitung und seit seiner Ankunft in Australien mit Trainings, Spielen, Medien- und Sponsoren-Terminen schafft es Federer immer wieder, sich Freiräume zu schaffen. "Ich habe lieber ein paar intensive Tage und dann wieder nichts geplant." In Perth habe er an den spielfreien Tagen kaum trainiert. Und auch in Melbourne nahm er sich einen Tag frei und entspannte sich im Zimmer vor dem Fernseher, ehe seine Familie zurückkehrte. "Zwischendurch muss ich runtergekommen."
Auch während des Turniers legt Federer gelegentlich einen Ruhetag ein. "Ich kann das, ohne dass sich dies negativ auf mein Spiel auswirkt." Nachher verspüre er wieder mehr Lust zu spielen, zu trainieren und die anderen Spieler in der Garderobe oder Katakomben anzutreffen und sich mit ihnen auszutauschen. "Diese Balance zwischen Anspannung und Entspannung ist sehr wichtig für mich." (sda)
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