Duell der Besten zwischen Nadal und Thiem
Zum 11. Mal steht Rafael Nadal in Paris im Final. Dominic Thiem ist nach Roger Federer (4x), Novak Djokovic (2x), Mariano Puerta, Robin Söderling, David Ferrer und Stan Wawrinka der siebte Spieler, der den Versuch unternimmt, den Überflieger in einem Roland-Garros-Final zu bezwingen. Bisher sind sie alle gescheitert. Was spricht dafür, dass dem 24-jährigen Österreicher das schier Unmögliche gelingt?
Zum einen, dass er sich in den letzten beiden Jahren zum zweitbesten Sandplatzspieler hinter Nadal gemausert hat. Thiem ist in dieser Zeitspanne der Einzige, der den acht Jahre älteren Spanier geschlagen hat - 2017 in Rom und vor einem guten Monat in Madrid.
Es ist deshalb nicht nur Höflichkeit, wenn Nadal betont: "Wenn die Sandplatz-Saison beginnt, weisst du, dass Dominic einer dieser Spieler ist, die jedes Turnier gewinnen können, das sie spielen. Vielleicht sogar noch mehr hier in Roland Garros, weil er körperlich sehr stark ist. Er hat die Power." Thiems Übername "Dominator" kommt nicht von ungefähr.
Ein Traumtag nötig
Thiem hat auch das nötige Selbstbewusstsein. "Es hat sicher ein bisschen was bewirkt, ich war der Einzige, der ihn letztes und dieses Jahr auf Sand geschlagen hat", weiss er. "Aber das war in Rom und Madrid. Er ist hier eine Klasse stärker. Da wird am Sonntag ein Traumtag nötig sein, damit ich eine Chance habe."
Thomas Muster, der 1995 in Paris gegen Michael Chang als bisher einziger Österreicher ein Grand-Slam-Turnier gewonnen hat, meinte, nach dem Erreichen des Finals sei der Rest eine "Draufgabe". Das sieht sein potenzieller Nachfolger allerdings anders. "Es ist wunderschön, dass ich morgen den Final spiele, aber trotzdem wäre es bitter, wenn ich ihn verliere", betonte Thiem. "Das ist schon mehr als eine Draufgabe."
Nadal motiviert wie eh und je
Für Nadal geht es ab 15.00 Uhr wie fast immer darum, Geschichte zu schreiben. Die zehn Siege beim selben Grand-Slam-Turnier sind jetzt schon Rekord, mit einem elften würde er diesen ausbauen. Und er würde mit dem 17. Major-Triumph wieder bis auf drei Einheiten zu Roger Federer aufschliessen und auch die Nummer-1-Position in der Weltrangliste erfolgreich verteidigen.
An der Motivation fehlt es ihm auch nach so vielen Erfolgen nicht. Auch die Einstellung wird gewohnt bescheiden sein. "Das wird ganz schwierig", glaubt Nadal. Meistens wird es dann - zumindest nach aussen - einfacher; wie im letzten Jahr, als er Wawrinka im Final nur sechs Games überliess. Hoffnung, dass er vom Sandkönig unterschätzt werden könnte, darf sich Thiem keine machen. Er muss die höchstmögliche Hürde im Männertennis aus eigener Kraft überwinden. (sda)
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