Yates bleibt in Rosa - Tagessieg für Dennis
"Zwei Minuten oder gar mehr", so lautete am Sonntag Simon Yates' Einschätzung - oder eher Befürchtung - darüber, wie viel Zeit er auf Tom Dumoulin im 34,2 km langen Zeitfahren zu Beginn der Giro-Schlusswoche einbüssen würde. Doch der Brite, der seit der 6. Etappe und der Bergankunft am Ätna das rosa Trikot trägt und mit 2:11 Minuten Vorsprung auf den Niederländer in die 16. Etappe ging, betrieb damit wohl Understatement.
Oder er unterschätzte schlicht seine Fähigkeiten in der Prüfung gegen die Uhr. Denn in der dritten Woche einer grossen Rundfahrt kommt es nicht nur auf das eigentliche Leistungsvermögen im Zeitfahren, sondern ebenso auf die Erholungs-Fähigkeit und den Formstand an. Beides Parameter, die seit dem Giro-Auftakt in Jerusalem zugunsten von Yates sprechen.
Nur 1:15 Minuten Zeitverlust auf Giro-Titelverteidiger Dumoulin, der seinerseits 22 Sekunden auf den Australier Dennis verlor, sollten es schliesslich für Yates werden. "Ich bin wirklich überrascht, dass ich das Trikot behalten durfte", sagte der 25-Jährige danach. Der Leader des australischen Teams Mitchelton-Scott steigt mit einer Marge von 56 Sekunden in die fünf verbleibenden Renntage des 101. Giro.
Drei Bergankünfte bis Samstag
Zunächst führt die hügelige 17. Etappe am Mittwoch über 155 km von Riva del Garda nach Iseo. Danach folgen in Prato Nevoso, Bardonecchia und Cervinia drei Bergankünfte hintereinander. Zu Ende geht die dreiwöchige Rundfahrt am Sonntag mit einem kurzen Teilstück in Rom. Er werde seine Taktik in den kommenden Tagen wohl etwas ändern und sich "defensiver" verhalten, kündete der bislang angriffig fahrende Yates in Rovereto an.
Der im Zeitfahren drittklassierte Dumoulin seinerseits zeigte sich enttäuscht, dass er seinem Konkurrenten nicht mehr Zeit abnehmen konnte, und übte Selbstkritik: "Ich war nicht stark genug. Rohan Dennis und Tony Martin waren besser. Auch Simon Yates hatte einen sehr guten Tag. Aber es ist, wie es ist. Ich werde den Kopf nicht hängen lassen und bis Rom um den Gesamtsieg kämpfen."
Trotz Vorstoss vom 7. auf den 4. Platz war das Zeitfahren auch für Chris Froome eher als Enttäuschung zu werten. Der Brite verlor als Fünfter 35 Sekunden auf BMC-Fahrer Dennis. Der vierfache Tour-de-France-Sieger, der vor Beginn der Italien-Rundfahrt neben Dumoulin als Topfavorit gegolten hatte, liegt damit um 3:50 Minuten hinter Landsmann Yates. (sda)
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