Superstar Sagan will zum dritten Mal Gold
Ein WM-Strassenrennen ist stets eine unberechenbare Angelegenheit. Die Länge des Rennens - dieses Mal sind es 267,5 km - die unbekannte Strecke und die Fahrer, die nicht für ihre gewohnten Teams, sondern für ihre Nationen an den Start gehen, machen den Kreis der Favoriten gross.
Dies kümmerte Peter Sagan zuletzt nicht. Ohne die grosse Unterstützung eines Teams übertölpelte der 27-Jährige Allrounder in Richmond und Doha die gesamte Konkurrenz - einmal im Stil eines Klassiker-Spezialisten, einmal im Sprint einer grösseren Gruppe.
Der Titelverteidiger reiste erst am späten Freitag Abend an. Der Slowake hatte wegen einer leichten Erkältung das Teamzeitfahren vom letzten Sonntag ausgelassen und bereitete sich nicht in Norwegen auf den Saisonhöhepunkt vor.
"Ich war krank und bin deshalb nicht in Bestform", machte Sagan einen Tag vor dem Rennen wohl etwas auf Understatement. Der Superstar, der vor zwei Wochen im Grand Prix von Québec seinen 100. Profisieg gefeiert hatte, könnte als erster Fahrer überhaupt dreimal in Folge die Goldmedaille gewinnen.
Sprinter oder Puncher?
Die Experten in Bergen stellen sich seit Tagen die Frage, ob der wellige, aber nicht übermässig schwierige Parcours eher ein Fall für Sprinter ist oder eher für sogenannte Puncher, also jene Fahrer, die im Frühling jeweils um die Siege an der Flandern-Rundfahrt oder Paris-Roubaix kämpfen. Als grösstes Hindernis haben die Profis einen 1,5 Kilometer langen Anstieg mit durchschnittlich 6,4 Prozent Steigung zwölfmal zu bewältigen.
Uneinig über die zu erwartende Charakteristik des Rennens sind sich offensichtlich auch die Teams. Die Italiener, die seit neun Jahren auf einen WM-Titel warten müssen, nominierten eher eine Sprinter-Mannschaft mit Elia Viviani, Sonny Colbrelli, Matteo Trentin und Diego Ulissi.
Die Franzosen, deren letzter WM-Titel schon 20 Jahre (Laurent Brochard) her ist, auf der anderen Seite liessen ihre schnellsten Fahrer daheim. Sie fahren für Julian Alaphilippe, der es bei den Frühjahrs-Klassikern schon mehrmals auf das Podest geschafft hat.
Gastgeber mit starkem Duo
Ein Wort um den Sieg mitreden möchten auch die gastgebenden Norweger. Mit Alexander Kristoff und Edvald Boasson Hagen, der im Zeitfahren einen starken Eindruck hinterlassen hat, besitzen sie ein Duo, das die Fähigkeiten dafür besitzt. Der Australier Michael Matthews, der Pole Michal Kwiatkowski (Weltmeister 2014) und Greg van Avermaet, der Olympiasieger aus Belgien, sind weitere Favoriten. (sda)
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