Sperre gegen Christian Constantin reduziert
Die Platzsperre gegen Constantin wurde um fünf Monate von 14 auf neun Monate verkürzt, die Busse von 100'000 auf 30'000 Franken reduziert. Die Sperre begann am 12. Oktober 2017 und endet nun am 12. Juli 2018. Constantin war am 21. September im Nachgang der Partie zwischen Lugano und Sion gegen Rolf Fringer, den Fussball-Experten des TV-Senders Teleclub, handgreiflich geworden. Gegen das erstinstanzliche Urteil der Disziplinarkommission vom 12. Oktober hatten Constantin und der FC Sion Rekurs eingelegt.
Das Rekursgericht begründete die Reduzierung der Sanktionen damit, dass es den tätlichen Angriff Constantins im Gegensatz zur ersten Instanz nicht als "gezielt geplant" einschätze. "Nach Anhörung von Christian Constantin und seinen Vertretern ist das Rekursgericht (...) der Ansicht, dass auch die Ereignisse, die sich kurz vor dem Vorfall zwischen seinem Sohn Barthélémy Constantin und Rolf Fringer ereignet haben, berücksichtigt werden sollten", heisst es in der Medienmitteilung der SFL.
Eine "emotionale Reaktion"
Demnach sei der Vorfall vielmehr "auf eine unmittelbare und emotionale Reaktion (offensichtlich grob übertrieben und unentschuldbar) nach der anfänglichen Auseinandersetzung zwischen seinem Sohn und Herrn Fringer zurückzuführen", so die Liga in ihrer Begründung weiter. Die These des Rekursgerichts verstärke sich, weil Constantin Fringer vor laufenden TV-Kameras und in Anwesenheit anderer Personen angegriffen habe.
Die Tat sei aber keinesfalls gutzuheissen, hält das Rekursgericht fest. Das Verhalten Constantins verstosse "klar und offenkundig" gegen die Verhaltensregeln des Schweizerischen Fussballverbandes. In seinem Urteil habe das Rekursgericht - wie auch schon die Disziplinarkommission - berücksichtigt, dass Constantin die gegen ihn erhobenen Vorwürfe nicht bestreitet und offen zugibt, Rolf Fringer mehrmals geschlagen zu haben.
Dass Christian Constantin in Interviews bislang keine Reue gezeigt und sein Vorgehen teilweise gar als "gelungene Abrechnung" feierte, weil er seither von Fringer öffentlich keine persönliche Kritik mehr habe einstecken müssen, war laut SFL-Sprecher Philippe Guggisberg bei der Urteilsfindung nicht von übergeordnetem Belang.
Den Entscheid des Rekursgerichts kann Constantin respektive der FC Sion innert zehn Tagen beim internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne anfechten.
Entscheid zu Sohn steht noch aus
Erst nach Weihnachten entscheidet das Rekursgericht im Fall von Christians Sohn Barthélémy Constantin. Der Sportchef des FC Sion war von der Disziplinarkommission wegen der "schwerwiegenden Drohungen" gegen Fringer mit 15'000 Franken gebüsst und mit einer Platzsperre von zehn Partien belegt worden. Barthélémy Constantin ging gegen das erstinstanzliche Urteil ebenfalls in Berufung. (sda)
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