Salzburgs grosse Aufholjagd
Ein solcher Erfolg war 1996 Rapid Wien gelungen, das im längst eingestellten Cup der Cupsieger den Final erreicht hatte. Salzburg lag im Heimspiel gegen Lazio Rom nach dem 2:4 im Hinspiel kurz nach der Pause 0:1 zurück und schaffte doch noch das grosse Comeback.
Der frühere GC-Stürmer Munas Dabbur schoss den schnellen Ausgleich, dann folgten zwischen der 72. und 76. Minute die vier verrücktesten Minuten in der nun 13-jährigen Ära seit dem Einstieg des Getränkeherstellers Red Bull. Innerhalb von nicht einmal 300 Sekunden trafen der Malier Haidara, der Südkoreaner Hwang und der Österreicher Lainer zum 4:1.
Der Erfolg von Salzburg, so überraschend er aufgrund der ersten 160 Minuten dieses Duells gegen Lazio Rom zustande gekommen sein mag, ist keine Eintagsfliege. Die Österreicher waren vor der Hinspielniederlage in Rom in 17 Europacup-Spielen in dieser Saison ungeschlagen geblieben und hatten in der K.o.-Phase bereits die höher eingestuften San Sebastian und Borussia Dortmund ausgeschaltet.
Arsenal war ähnlich wie Lazio ebenfalls auf dem Weg, einen komfortablen Vorsprung aus dem Hinspiel zu verspielen. Bei ZSKA Moskau, im Herbst vom FC Basel in die Europa League relegiert, lagen die Engländer Mitte der zweiten Halbzeit 0:2 zurück und waren nur noch ein Tor vom Ausscheiden entfernt. Eine höchst ungemütliche Schlussphase ersparte dann Stürmer Danny Welbeck sich und seinen Kollegen, indem er in der 75. Minute mit dem ersten guten Angriff von Arsenal das beruhigende 1:2 erzielte. Am Ende erreichte Arsenal sogar noch ein 2:2. Granit Xhaka fehlte bei den Londonern wegen einer Krankheit.
Wie Arsenal kam auch Atlético Madrid nicht ohne Zittern in die Halbfinals. Die Spanier verloren nach dem 2:0-Hinspielsieg bei Sporting Lissabon 0:1. Allerdings stand Atlético in der zweiten Halbzeit dem Ausgleich näher als die Portugiesen dem zweiten Treffer, der sie in die Verlängerung gebracht hätte. Atlético hat in den letzten neun Saisons sechs Mal die Halbfinals in einem europäischen Wettbewerb erreicht.
Spektakel boten Olympique Marseille und RB Leipzig. Die Deutschen schossen nach dem 1:0-Heimsieg in Südfrankreich schon nach wenigen Sekunden den scheinbar vorentscheidenden Auswärtstreffer, lagen aber bis zur Pause 1:3 zurück und verloren letztlich 2:5. Dimitri Payet sorgte mit dem 4:2 in der 60. Minute für die Entscheidung. Der Stürmer, der im vorletzten Winter auf unschöne Art und Weise seinen Abgang bei West Ham United provoziert hatte, um zu Marseille zurückzukehren, schloss einen Sololauf mit einem sehenswerten Schuss mit dem Aussenrist unter die Latte ab. Marseille steht damit erstmals seit 2004 in einem Europacup-Halbfinal.
Leipzig lieferte seinen Teil zu einem mitreissenden Spiel, war aber defensiv zu schwach, um unter die letzten vier Teams vorzustossen. Bereits am Montag hatte das Team von Ralph Hasenhüttl in der Bundesliga gegen Bayer Leverkusen vier Gegentore kassiert.
Telegramme:
Olympique Marseille - RB Leipzig 5:2 (3:1). - 63'000 Zuschauer. - Tore: 2. Bruma 0:1. 6. Ilsanker (Eigentor) 1:1. 9. Sarr 2:1. 38. Thauvin 3:1. 55. Augustin 3:2. 60. Payet 4:2. 94. Sakai 5:2. - Bemerkung: Leipzig ohne Mvogo (Ersatz).
Salzburg - Lazio Rom 4:1 (0:0). - 29'520 Zuschauer. - Tore: 55. Immobile 0:1. 56. Dabbur 1:1. 72. Haidara 2:1. 74. Hwang 3:1. 76. Lainer 4:1.
Sporting Lissabon - Atlético Madrid 1:0 (1:0). - Tor: 28. Montero 1:0.
ZSKA Moskau - Arsenal 2:2 (1:0). - Tore: 39. Tschalow 1:0. 50. Nababkin 2:0. 75. Welbeck 2:1. 92. Ramsey 2:2. - Bemerkung: Arsenal ohne Xhaka (krank). (sda)
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