Petkovic über die System-Varianten A und B
Das Wichtigste aus Schweizer Optik vorweg: Sie sind auch gegen einen namhaften Gegner in der Lage, ohne Schwierigkeiten mit einer Dreierkette zu verteidigen. Vladimir Petkovic stellte sein bewährtes 4-2-3-1-System um und erweiterte das taktische Repertoire der SFV-Auswahl.
"Mit dem Experiment bin ich zufrieden, mit dem Resultat nicht", kommentierte Petkovic die knappe Niederlage. Seiner Auffassung nach hat sich die taktische Umstellung gelohnt. Er spricht dezidiert von einer guten Probe und wird noch konkreter: "Es kann eine gute Variante B sein, irgendwann vielleicht sogar eine Variante A."
In gewissen Momenten könne es hilfreich sein, eine taktisch solide Basis zu haben, so Petkovic in einer ersten Aufarbeitung des Tests gegen den WM-Halbfinalisten. Von ihren defensiven Prinzipien würden sie ohnehin nicht abrücken. "Das hat mit dem System nichts zu tun." Und eben: Er gewann in Leicester trotz diverser personeller Rochaden die Erkenntnis, dass die 3-5-1-1-Formation auch in einem Spiel von sportlicher Bedeutung eine ernsthafte Alternative sein könnte.
Die Möglichkeit auf ein freundliches Ergebnis vergaben die Schweizer ohne Not. Während eines Sekundenbruchteils büssten gleich mehrere Akteure die Orientierung ein. "Die Übergabe hat nicht gepasst", analysierte Petkovic - gemäss des Taktgebers eine Frage der "Konzentration und Kommunikation, beides muss stimmen".
In der Vorwärtsbewegung verdeutlichte sich einmal mehr, dass primär Xherdan Shaqiri der Mann für die prickelnden Momente sein kann. Auf seiner neuen zentralen Position entfaltet der Mann von Liverpool bedeutend mehr Volumen als im rechten Couloir. Shaqiris Einfluss ist markant höher, seine Bereitschaft, das Spiel zu beleben ist spürbar.
Petkovics Massnahme, Shaqiri mehr Freiheiten einzuräumen, könnte sich in Zukunft auszahlen. "Ich hoffe, er wird künftig noch lebendiger", lächelte der SFV-Coach. "Wir brauchen ihn in dieser Form, er kann den Unterschied ausmachen."
Gareth Southgate zeigte sich in seiner Beurteilung des Spiels kritisch. Die ersten 45 Minuten seien teilweise frustrierend verlaufen. Sie hätten sich zu viele billige Ballverluste geleistet. Aber ganz überraschend seien die Startprobleme für ihn nicht gewesen: "Mehrere spielten ihr erstes Spiel von Beginn weg in dieser Saison." Mit Fortdauer sei es besser gelungen, die Kreise von Xhaka und Shaqiri einzuengen. "Aber es war nicht einfach gegen die Schweiz." (sda)
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