"Man merkt jedem Spieler den Druck an"
An der Medienkonferenz nach dem Match im St.-Jakob-Park hatten Sions gut gestarteter Trainer Maurizio Jacobacci mit jedem Wort recht: "Basel war ein glücklicher Sieger. Der Match hätte auf beide Seiten kippen können. Basel gewann mit einem dreckigen Goal. Danach hatten wir noch gute Chancen für den Ausgleich. Vaclik zeigte gegen Adryan eine erstklassige Abwehr, das war entscheidend." Selbstverständlich hatte Jacobacci seinem Gegenüber Raphael Wicky vorgängig in aller Freundschaft zum Sieg gratuliert - wie es sich gehört.
Wicky seinerseits wurde von einem Journalisten gefragt, wie gross seine persönliche Erleichterung nach dem ersten Heimsieg im neuen Jahr sei. "Natürlich ist meine Erleichterung gross", sagte der Walliser. Es war ihm tatsächlich anzumerken. "Aber es geht hier nicht um mich. Es geht um den FC Basel und um den Erfolg des FC Basel." Dann leitete Wicky darauf über, dass die Situation für die Spieler viel schwieriger sei als für den Trainer. "Ich muss nicht vor 30'000 auf dem Platz stehen."
Aus den Erfahrungen seiner eigenen Karriere weiss Wicky, was ein Spieler in einer längeren Phase mitmacht, in der es der ganzen Mannschaft nicht läuft. Er beschrieb es so: "Jeder Spieler spürt diesen Druck. Die Verunsicherung jedes Einzelnen habe ich in diesem Match besonders am Anfang gemerkt. Vor allem im Spiel mit dem Ball. Auch ganz erfahrenen Spielern fangen plötzlich die Füsse an zu zittern."
Er habe gewusst, dass seine Mannschaft in diesem Match gegen einen Gegner, der im Aufwind ist, keinen Champagner-Fussball würde zeigen können, sagte Wicky weiter. "Aber der Wille und der Kampf waren da. Manchmal muss man einen Sieg erkämpfen, erzwingen. Bis auf die letzte Viertelstunde waren wir in der Defensive stabil. Das nehme ich als etwas Positives mit."
Besonders erwähnte der Trainer, dass die schlechte Phase schon recht lange anhält - seit dem 4. Februar, seit dem 0:1 daheim gegen Lugano. "Eine solche Zeit geht an keinem Spieler spurlos vorbei."
Den Ausblick auf die nächsten Wochen konnte Raphael Wicky mit einem kurzen Satz abtun: "Wir haben viel Arbeit vor uns." (sda)
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