Köln und HSV auf Abschiedstour
Solange es die mathematische Möglichkeit der Rettung gibt, soll man die Hoffnung nicht aufgeben. So etwa reden sie in diesen Tagen in Hamburg. Am Samstag spielt der designierte Absteiger HSV zuhause gegen den SC Freiburg, der eben vier Mal in Folge verloren hat. Es ist das Spiel der allerletzten Chance, die eigentlich schon vergeben ist. Aber: "Wenn wir Freiburg schlagen können wir auf fünf Punkte herankommen und in den Abstiegskampf eingreifen", sagte Trainer Christian Titz.
Viel mehr als rechnerische Hoffnung bliebe dem HSV auch im Falle eines Heimsieges nicht. Aber definitiv abgestiegen sind der HSV und der Tabellenletzte 1. FC Köln, der am Sonntag im eigenen Stadion auf Schalke trifft, auch bei Niederlagen noch nicht. Zumindest Wolfsburg (0:3-Niederlage am Freitagabend in Mönchengladbach) können sie theoretisch noch abfangen. Die mathematische Hoffnung lebt nochmals eine Woche lang.
Wolfsburg (14.), Mainz (15.) und Freiburg (16.) sind vor der viertletzten Runde punktgleich. Einer aus diesem Trio wird die Barrage gegen den Dritten der 2. Liga bestreiten müssen. Ähnlich eng geht es im Kampf um die Europacup-Plätze zu. Den Dritten Bayer Leverkusen trennen nur fünf Punkte vom Siebten Eintracht Frankfurt. Der Grat ist schmal zwischen direkter Qualifikation für die Gruppenspiele der Champions League im September und Teilnahme am Vorprogramm der Europa League ab Ende Juli, nur knapp zwei Wochen nach dem WM-Final. Borussia Dortmund (4.) und Bayer Leverkusen haben am Samstag (ab 18.30 Uhr) im Direktduell die Chance, einen grossen Schritt in Richtung Champions League zu machen.
Spitzenspiel Juventus - Napoli
In Deutschland ist das Meisterrennen längst entschieden. Bayern München kürte sich schon vor zwei Wochen zum sechsten Mal in Folge zum Titelgewinner. In Italien muss Juventus Turin dagegen um die Fortsetzung seiner Serie zittern. Am Sonntag (ab 20.45 Uhr) empfängt der Titelverteidiger und Leader den Verfolger Napoli im eigenen Stadion. Gewinnen die Turiner ist ihnen der siebte Scudetto in Folge kaum noch zu nehmen.
Kompliziert wird es für Stephan Lichtsteiner und Co., wenn sie gegen Napoli verlieren, und die Süditaliener bis auf einen Punkt heranrücken. Dann würde in den letzten vier Runden vieles für Napoli sprechen, weil es das viel einfachere Schlussprogramm hat als Juventus. Napoli spielt noch gegen Fiorentina, Torino, Sampdoria und Crotone, während Juventus noch zwei sehr hohe Hürden zu überspringen hat: in den Auswärtsspielen gegen Inter Mailand und die AS Roma.
Zwei Titel in 24 Stunden?
Der FC Barcelona kann an diesem Wochenende gleich zwei Meilensteine setzen. Am Samstag können die Katalanen im Cupfinal in Madrid gegen den FC Sevilla als erster Klub seit dem 2. Weltkrieg den K.o.-Wettbewerb zum vierten Mal in Folge gewinnen. Und sie könnten dann auch noch - wohl eine Weltpremiere - innerhalb von 24 Stunden den zweiten nationalen Titel holen. Wenn nämlich Atletico Madrid am Sonntag in der Meisterschaft sein Heimspiel gegen Betis Sevilla verliert, steht der FC Barcelona zum 25. Mal als spanischer Meister fest.
Doch der Cupsieg von "Barça" ist noch längst nicht in trockenen Tüchern. Natürlich ist das Team von Trainer Ernesto Valverde der grosse Favorit im Final gegen Sevilla. Schliesslich hat es in der Meisterschaft bisher 35 Punkte mehr geholt als die Andalusier, die den Tritt auch unter dem italienischen Trainer Vincenzo Montella nie richtig gefunden haben.
Allerdings ist der FC Sevilla in den letzten Monaten oft an schwierigen Aufgaben gewachsen. Im Cup-Halbfinal setzte er sich gegen Atletico Madrid durch, im Champions-League-Achtelfinal gegen Manchester United. In den Viertelfinals forderte das Team von Montella Bayern München fast bis zuletzt (1:2, 0:0) und vor drei Wochen brachte es den FC Barcelona an den Rand einer Niederlage; Sevilla führte 2:0 und kassierte den Ausgleich erst zwei Minuten vor dem Ende. (sda)
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