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Jupp Heynckes startet mit einem Kantersieg

Jupp Heynckes gelingt die Rückkehr auf die Trainerbank von Bayern München: Unter dem 72-Jährigen gewinnt der Meister daheim gegen Freiburg mit 5:0. Leader Dortmund verliert derweil gegen Leipzig.
Jupp Heynckes freut sich über das 2:0
Jupp Heynckes freut sich über das 2:0 (Bild: KEYSTONE/EPA/ANDREAS SCHAAD)

Der topfitte Pensionär ausser Dienst hat seit seinem Wiedereinstieg nach 1586 Tagen im Ruhestand fieberhaft versucht, grundsätzliche Probleme inner- und ausserhalb der Bayern-Kabine zu beseitigen. Die Hackordnung sei verloren gegangen, stellte der 72-Jährige relativ schnell einmal die Hauptdiagnose: "Wichtig ist es, eine ganz klare Hierarchie zu installieren."

Die Fachzeitschrift "Kicker" schilderte Heynckes Aufräumarbeiten als "Kampf gegen das Chaos". Der Rückkehrer schlug deutliche Töne an: "Wir müssen erst einmal wieder gut arbeiten." Neben physischen Mängeln hinterliess Vorgänger Carlo Ancelotti offenbar auch eine zerrüttete Equipe: "Über allem steht das Teamwork. Es ist meine Aufgabe, wieder eine Mannschaft zu formen."

Dem unerbittlichen Befund folgte gegen den SC Freiburg der sofortige Beleg, dass der Triple-Sieger und Welttrainer von 2013 womöglich an den richtigen Schrauben gedreht hat. Von seiner Aura hat "Don Jupp", der beim FCB innert drei Dekaden bereits zum vierten Mal die Verantwortung trägt, offensichtlich nichts eingebüsst. Er kam so, wie er im Frühling 2013 abgetreten war: als umjubelter Sieger.

Die Münchner setzten zu einem Schaulaufen an, das mit dem höchsten Erfolg seit dem 5:0 im Cup gegen Chemnitz Mitte August endete - allerdings begünstigt von einem ausgedünnten Kontrahenten, der auswärts gegen die Bayern in der Bundesliga-Geschichte ausschliesslich Randnotizen produziert hatte und die 14. Niederlage in Serie bezog.

Vorerst hat die Führungscrew des Meisters erreicht, was sie sich vom Notplan des passionierten Rosenzüchters erhofft: Ruhe im Tagesgeschäft, spürbare Stabilität und einen kräftigen Aufschwung, der die Suche nach einer zukunftsträchtigeren Lösung vereinfacht.

Dortmunds Heimserie reisst

Bayern München machte durch den Sieg in der Tabelle auch gleich drei Punkte gut, weil Dortmund erstmals seit 41 Spielen wieder daheim verlor. Die Mannschaft von Roman Bürki, der überhaupt noch nie in der Meisterschaft daheim mit dem BVB verloren hatte, unterlag RB Leipzig mit 2:3. Die Dortmunder gingen durch Pierre-Emerick Aubameyang in der 4. Minute in Führung. Bis zur 47. Minute machten die Leipziger aus dem 0:1 ein 3:1. Aubameyangs zweiter Treffer änderte nichts mehr mehr an der Punkteverteilung.

Hoffenheims Punktverlust, Hamburgs Krise

Im Schatten der Spektakel in München und Dortmund büsste die TSG Hoffenheim (2:2 gegen Augsburg) trotz zweimaliger Führung Punkte ein. Der Aufsteiger Hannover, überraschend lange an der erweiterten Spitze vertreten, unterlag nach drei Heimsiegen in Folge der von zahllosen Ausfällen geschwächten Eintracht 1:2.

Schalke demonstrierte in Berlin (2:0) die unter Jung-Coach Domenico Tedesco erzielten Fortschritte. Clever, gut gruppiert und entschlossen - so präsentierte sich das fünftklassierte S04; keine Rolle spielte dabei der nicht berücksichtige Stürmer Breel Embolo

Angespannt ist die Lage in Hamburg seit Jahren, eine Verbesserung der Konstellation kommt scheinbar partout nicht infrage. Markus Gisdol steht am gleichen Tiefpunkt wie seine glücklosen Vorgänger: Der Tabellen-15. leistete sich in Mainz (2:3) Fehler, die nur Mannschaften begehen, die gegen den Fall in die Zweitklassigkeit kämpfen. Die Zahlen zur Krise: Fünf seiner letzten sechs Partien hat der HSV verloren.

Resultate und Rangliste:

Borussia Dortmund - RB Leipzig 2:3 (1:2). - 80'100 Zuschauer. - Tore: 4. Aubameyang 1:0. 10. Sabitzer 1:1. 25. Poulsen 1:2. 49. Augustin (Foulpenalty) 1:3. 64. Aubameyang (Foulpenalty) 2:3. - Bemerkungen: Dortmund mit Bürki (verwarnt), Leipzig ohne Mvogo (Ersatz). 47. Rot gegen Sokratis (Dortmund/Foul). 56. Gelb-Rot gegen Ilsanker (Leipzig/Foul).

Bayern München - SC Freiburg 5:0 (2:0). - 75'000 Zuschauer. - Tore: 8. Schuster (Eigentor) 1:0. 42. Coman 2:0. 63. Thiago 3:0. 75. Lewandowski 4:0. 93. Kimmich 5:0. - Bemerkung: Freiburg ohne Sierro (verletzt).

Hoffenheim - Augsburg 2:2 (0:0). - 27'014 Zuschauer. - Tore: 52. Hübner 1:0. 75. Gregoritsch 1:1. 85. Uth 2:1. 89. Vogt (Eigentor) 2:2. - Bemerkungen: Hoffenheim mit Zuber (bis 85.), ohne Kobel (Ersatz), Augsburg mit Hitz.

Hertha Berlin - Schalke 04 0:2 (0:0). - 50'590 Zuschauer. - Tore: 54. Goretzka (Foulpenalty) 0:1. 78. Burgstaller 0:2. - Bemerkungen: Berlin ohne Lustenberger (Ersatz) und Stocker (nicht im Aufgebot), Schalke ohne Embolo (Ersatz). 45. Rot gegen Haraguchi (Berlin/Foul).

Mainz 05 - Hamburger SV 3:2 (1:1). - 30'371 Zuschauer. - Tore: 2. Maxim 1:0. 9. Walace 1:1. 52. Bell 2:1. 58. Latza 3:1. 92. Salihovic (Handspenalty) 3:2. - Bemerkungen: Mainz ohne Frei (Ersatz), Hamburg ohne Janjicic.

Hannover 96 - Eintracht Frankfurt 1:2 (1:1). - 43'500 Zuschauer. - Tore: 10. Haller 0:1. 36. Sané 1:1. 90. Rebic 1:2. - Bemerkungen: Hannover mit Schwegler, Frankfurt ohne Fernandes (verletzt).

Das weitere Programm der 8. Runde. Am Sonntag. 15.30 Uhr: Leverkusen - Wolfsburg. 17.30 Uhr: Bremen - Mönchengladbach.

1. Borussia Dortmund 8/19 (23:5). 2. Bayern München 8/17 (21:7). 3. RB Leipzig 8/16 (15:10). 4. Hoffenheim 8/15 (15:10). 5. Schalke 04 8/13 (10:9). 6. Eintracht Frankfurt 8/13 (8:7). 7. Augsburg 8/12 (11:8). 8. Hannover 96 8/12 (8:6). 9. Borussia Mönchengladbach 7/11 (10:12). 10. Mainz 05 8/10 (10:13). 11. VfB Stuttgart 8/10 (6:10). 12. Hertha Berlin 8/9 (8:10). 13. Bayer Leverkusen 7/8 (13:11). 14. Wolfsburg 7/7 (6:9). 15. Hamburger SV 8/7 (6:14). 16. SC Freiburg 8/7 (5:16). 17. Werder Bremen 7/4 (3:7). 18. 1. FC Köln 8/1 (3:17). (sda)

 
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